Finanzielle Bildung für Kinder

Finanzielle Bildung ist ein Schlüssel zum Erfolg im Leben deiner Kinder. In einer Welt, die finanziell jeden zunehmend mehr herausfordert, ist es entscheidend, dass deine Kinder frühzeitig ein Verständnis für Geld entwickeln, um ein selbstbestimmtes Leben gestalten zu können. Das umfasst nicht nur das Sparen und Ausgeben, sondern auch Konzepte wie Investieren, Risikomanagement und ethisches Finanzverhalten.

Aber auch deine Gedanken und Gefühle in Bezug auf das Geld spielen eine viel größere Rolle, als Du annimmst. Denn deine eigenen Glaubenssätze über das Geld und das Investieren können die Beziehung zum Geld deines Kindes stärken oder auch schwächen. Gerade Kinder lassen sich vor allem von Emotionen beeinflussen.

Kernpunkte finanzieller Bildung für Kinder sind:

  • Freude und Spaß im Umgang mit Geld und Investitionen
  • Geld als positive Energie und Mittel zum Zweck zu verstehen (Happy Money-Prinzip nach Ken Honda)
  • Verantwortungsbewusst mit Geld als nicht unbegrenzt zur Verfügung stehendem Wert umzugehen
  • Langfristig zu planen und Ziele zu setzen
  • Kritisch zu denken und informierte Entscheidungen zu treffen
  • Finanziellen Stress im Erwachsenenalter zu reduzieren
  • Chancen zu erkennen und zu nutzen

Als Elternteil spielst du eine zentrale Rolle in diesem Prozess. Deine Einstellungen und Verhaltensweisen in Bezug auf Geld prägen die deiner Kinder maßgeblich. Sei dir daher deiner Vorbildfunktion bewusst und arbeite aktiv daran, deinen Kindern gesunde finanzielle Gewohnheiten zu vermitteln.

 

Altersgruppe: 3-5 Jahre – Grundlegende Konzepte von Wert und Austausch

 

1. Sparkonzepte einführen

  • Sparschwein oder transparentes Sparglas verwenden
  • Münzen und Scheine erklären, spielerisches Münzenzählen mit einem Belohnungssystem für kleine Aufgaben mit Münzen

2. Rollenspiele mit einem Kaufladen:

Richte einen „Kaufladen“ mit verschiedenen Spielzeugartikeln oder Alltagsgegenständen ein. Versehe jeden Artikel mit einem Preis. Gib deinen Kindern eine bestimmte Menge Spielgeld. Lass deine Kinder entscheiden, was sie „kaufen“ möchten. Wechselt regelmäßig die Käufer-/Verkäufer-Rolle. Variiere Spielszenarien, indem du zum Beispiel Lieferketten-Probleme simuliert, Inflation, begrenztes Budget, Sonderangebote.

Diskutiere die Entscheidungen: Warum hat dein Kind bestimmte Dinge gewählt? Was musste es dafür aufgeben? War das „teuer“? Wenn ja, im Vergleich zu was?

Damit erfassen Kinder den Wert von Geld, führen erste mathematischen Operationen durch, treffen Entscheidungen und erfahren, dass mit Entscheidungen Konsequenzen einhergehen. So entsteht ein erstes Verständnis für Entscheidungen, Prioritätensetzung und Budgetierung.

 

3. Spielerisch die Realität im Alltag kennenlernen:

Wenn ihr gemeinsam ein Eis kauft, gibst Du dem Kind die Münzen oder einen 5-10 Euro Schein, und das Kind darf es selbst anfassen und damit bezahlen. Es muss es wirklich selbst tun (und wenn du es hochheben musst), nur dann ermächtigt dieser Vorgang.

Dasselbe gilt auch bei kleine Spielsachen, welches das Kind im Supermarkt ausgesucht hat und an der Kasse der Kassiererin dafür die Münzen geben darf. So wird es auch im Alltag selbstverständlich, dass das Geld real eingesetzt wird. Doch das gilt nur für kleinere Beträge, damit das Kind nicht überfordert wird.

 

Buchempfehlungen

 

von Julia Bock (2023)

Tom und das GeldMonster

von Julia Bock (2023)

Das Bäumchen mit den goldenen Früchten

von Ralf Müller (2024)

Manni – Finanzielle Bildung für Kinder

von Matthias Bongartz (2021)

Altersgruppe: 6-13 Jahre – Unternehmertum, Arbeit und Geld

1. Taschengeld einführen

– Regelmäßiges, festes Taschengeld geben und Budgetierung beibringen

Visuelle Hilfsmittel: Nutze Gläser oder Umschläge für verschiedene Ausgabenkategorien (Sparen, Ausgeben, Spenden). Dies macht das abstrakte Konzept der Budgetierung greifbar.

Digitale Tools: Für ältere Kinder können Apps wie „PiggyBot“ oder „RoosterMoney“ hilfreich sein, um Einnahmen und Ausgaben zu tracken.

Wochenziele setzen: Beginne mit kleinen, wöchentlichen Budgets. Lass deine Kinder planen, wie sie ihr Taschengeld einteilen möchten.

Rollenspiele: Simuliere reale Lebenssituationen, in denen Budgetentscheidungen getroffen werden müssen.

Belohnungssystem: Führe ein Bonussystem ein für Wochen, in denen das Budget eingehalten wurde.


2. Konkrete Sparziele setzen

– Kurz- und langfristige Ziele unterscheiden mit der Visualisierung von Fortschritten in Form von Sparziel-Postern und Fortschrittsbalken oder -diagrammen

 

3. Unternehmertum, Arbeit und Geld verbinden

– Extra-Aufgaben für zusätzliches Geld anbieten

– Unternehmergeist fördern, indem Mini-Unternehmen gestartet werden:

Ermutige deine Kinder, kleine Geschäftsideen umzusetzen, wie einen Limonaden- oder Crepesstand, Hunde ausführen, Zeitungen austragen, Gartenpflegeservice oder Autowäsche für Nachbarn.

Problemlösungs-Challenges:

Stelle Alltagsprobleme vor und lass deine Kinder Lösungen entwickeln und „vermarkten“.

Planspiele: Nutze Brettspiele wie „Monopoly Junior“ oder „Cashflow for Kids“, um unternehmerisches Denken zu fördern.

Schul-Projekte: Ermutige die Schule deiner Kinder, Projektwochen zum Thema Unternehmertum durchzuführen.

Online-Kurse: Nutze kindgerechte Online-Plattformen, die unternehmerische Fähigkeiten vermitteln.

 

Buchempfehlungen

 

 

Ein Hund namens Money

von Bodo Schäfer (2019)

Finanzen für Kinder

von Lisa Schmidt (2023)  

Lina kommt dem Geld auf die Spur

von Luisa Schreiber (2023)

Weitere Buchempfehlung: Elternalarm: Finanzen sind auch Kinderkram! (Jens Mitschke 2024)

 

Altersgruppe: 14-17 Jahre – Marktmechanismen, analytisches Denken, Finanzseminar

 

1. Bankkonten und Debitkarten, Kreditkonzepte und Schuldenmanagement

  • gemeinsam bei der Bank ein Jugendkonto eröffnen; verantwortungsvollen Umgang mit Debitkarten beibringen, Vor- und Nachteile von Krediten erklären.

2. Investieren lernen

  • Grundlagen des Investierens erklären

gemeinsamer Besuch von Finanzseminaren, etwa das Wohlstandsbildner-Seminar

  • Risiko und Rendite verstehen, mit der Doc Zins-App Gewinn- und Verlustszenarien durchspielen und Zinseszins-Effekt demonstrieren
  • Gemeinsam Wirtschaftsnachrichten analysieren
  • einen Mentoren suchen und direkt von ihm lernen  (und sich überlegen, was man ihm für einen Energieausgleich bieten könnte)

3. Budgetierung und finanzielle Verantwortung

– Komplexere Budgets erstellen, monatliches Familienbudget gemeinsam durchgehen, Jugendliche an Einkaufsentscheidungen beteiligen

-z.B. Urlaubs/Reiseplanung übernehmen, sollen z.B. vergleichen, welche Hotels vom Preis-Leistungsverhältnis am besten sind und eine Aufstellung machen) →Budget und Rahmenbedingungen werden vorgegeben, damit darf es dann kreativ arbeiten und planen

 

Buchempfehlung

 

 

Wie werde ich reicher als mein Eltern?

von Tobias Klostermann (2022)

Miss Money

von Magdalena Sporkmann (2023)

Rich Dad poor Dad

von Robert Kiyosaki (2014)