#100 Erwartung und Realität
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Podcast-Dauer: 34:04
Was uns die Finanzindustrie, Studien und unser Gehirn nicht alles verkaufen will
Noch nicht ganz von einer Bronchitis kuriert, erscheine ich heute stimmlich etwas reduziert mit diesen Themen: Es geht um die Freigabe von ETFs für Bitcoins, die andere Wirkungen gezeigt hat als erhofft. Dann habe ich Kurzmeldungen zum gefräßigen Unternehmen BlackRock, es geht über eine Finanzstudie, die ich anzweifle und wir reden über das Gehirn, wie es Anlageentscheidungen beeinflusst. Es folgt ein Kommentar zu einem Megatrend, dem ich nicht vorschnell verfallen will, und endlich geht es wieder um ein Trauminvestment, das allerdings einen Haken hat – aber einen, der motivieren soll.
Daraus besteht also die 100. Ausgabe des Wohlstandsbildner-Podcasts, zu der ich euch willkommen heiße! Eröffnen wir sie mit vier Kurzmeldungen aus Wirtschaft und Wissenschaft.
Shownotes
Kostenfreie Webinare mit Andreas: www.wohlstandsbildner.de/webinar
Zum Newsletter Nr. 16 über die Entscheidung, Bitcoins in einen ETF-Mantel packen zu dürfen: https://www.wohlstandsbildner.de/newsletter/archiv/
Kurzmeldungen
Die amerikanische Börsenaufsicht erlaubt den Verkauf von Bitcoins in ETF-Form
Am 10. Januar 2024 war es die Meldung des Tages, einige sagen, es war die Geburt einer neuen Anlageklasse für institutionelle Anleger und auch für die hehre Schar an gehypten Kleinanlegern: In den USA sind ab sofort Bitcoins als Wertpapier handelbar, wenn sie in einen ETF gepackt werden.
Details zu Vor- und Nachteilen dieser Entscheidung habe ich im Newsletter Nr. 16 vom 16. Januar aufgeführt, Link siehe Shownotes. An dieser Stelle nur so viel:
Wenn ich mich in meinem institutionellen Netzwerk so umhöre, sind die Reaktionen auf diesen bejubelten Durchbruch einer Kryptowährung sehr zurückhaltend. Das lässt sich auch am Kurs ablesen, der direkt nach der Freigabe runtergerauscht ist von 42.500 Dollar auf um die 37.000 Dollar, sich seither wieder berappelt, aber von seinem Ursprungswert am 10.01. noch einige Prozentpunkte entfernt ist. Das hat sich die Krypto-Community sicher anders gedacht, dass das Ding abrauscht in den Himmel und sie nur noch die digitalen Goldklumpen auffangen müssen, die von der Börse runterfallen.
Doch wie immer sich das entwickelt – am Prinzip dieser digitalen Währung, ob mit oder ohne ETF-Mantel, hat sich nichts geändert:
Bitcoins bleiben eine unregulierte und extrem nervöse, schwankende, weil im realwirtschaftlichen Sinn wertlose Anlageklasse. Es fehlt das austarierende Gewicht einer soliden, materiellen Vermögensbasis, die Stabilität und Vertrauen schaffen könnte statt Spekulation. Es wird Notenbankgeld getauscht in rein virtuelles Geld. Wo ist da die Wertschöpfung und die Wertentwicklung? Es werden Milliarden Rechenoperationen aufgewendet auf Millionen Computern, was dem Stromverbrauch ganzer Länder entspricht. Hat nun etwas, nur, weil es etwas Wertvolles verbraucht, nämlich Energie, einen Wert? Natürlich nicht. Im schlimmsten Fall könnte man von Verschwendung sprechen.
Dabei bin ich vom Prozess des Ganzen, also der Blockchain-Technologie, absolut überzeugt. Aber ich bin nicht von Kryptwährungen als einem von vielen Produkten überzeugt, die am Ende des Prozesses stehen. Diese Anlageklasse, zu der sie hochgejubelt wurde, wird erstmal auch in ETF-Form nur noch mehr Spekulanten, Glücksritter und Ahnungslose anziehen, die froh sind, dass sie sich nicht mit Kryptobörsen, Wallets und Sicherungsschlüsseln beschäftigen müssen.
Sicher, das Ganze kann durchaus gutgehen und eine Menge Leute werden eine Menge Geld machen, so lange das Versprechen Bestand hat, dass ein Bitcoin einen Wert hat. Wer damit Geld gemacht hat, sollte nur den Ausstieg nicht verpassen, um wenigstens sein eingesetztes Geld zu sichern.
Vorläufiges Fazit: Für viele Instis werden diese Dinger noch länger oder für immer eher zweifelhaft bleiben – mit Ausnahme natürlich von BlackRock, Templeton und Fidelity, die froh sind über ein neues kostengünstiges Auffangbecken für all ihre ETF-Anleger. Schließlich verkauft man das, wonach der Markt verlangt. Mit Qualität muss das bekanntlich nichts zu tun haben.
Wenn wir es gerade von BlackRock haben – der ehemalige Arbeitgeber von Friedrich Merz spielt in der nächsten Kurzmeldung die Hauptrolle:
BlackRock – Das Schwarze Loch, das einen anderen Giganten schluckt
BlackRock, der größte Vermögensverwalter der Welt mit ca. 10.000 Milliarden Dollar under management, hat den Anlageverwalter Global Infrastructure Partners übernommen, das Kürzel ist GIP. Der Preis für diese Einverleibung: insgesamt 12,5 Milliarden US-Dollar; 3 Mrd. in bar und 9,5 Mrd. in 12 Millionen BlackRock-Aktien.
Diese Übernahme ist bemerkenswert, weil sie BlackRock schlagartig zu einem der weltweit führenden Infrastruktur-Investmentmanager macht. Und warum das Wohlstandsbildnern auffallen muss, ist klar: Die erste der drei Fundamentalsäulen eines ausgewogenen Portfolios ist nun mal Infrastruktur!
GIP, gegründet im Jahr 2006, ist oder war bis jetzt der weltweit größte unabhängige Infrastrukturmanager mit einem Vermögen von über 100 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen konzentrierte sich dabei auf Bereiche wie Energie, Transport, Logistik-Drehkreuzen – hört, hört, das kennen wir doch irgendwo her – Abfallwirtschaft sowie digitale Sektoren – also auf alles, was auch wir spannend finden.
Warum ist die Übernahme für BlackRock so wichtig? Weil sich der billionenschwere, eh schon übermächtige Laden nun endgültig auch in teils kritische Infrastruktur einkauft und damit seine strategische Position weltweit ausbaut. Mit dieser Assimilierung eines anderen Vermögensverwalters geht ein weiteres riesiges Netzwerk und viel Expertise an BlackRock, staatliche Förderungen werden eingeheimst und weitere Gelegenheiten für institutionelles Geld werden geschaffen, um langfristige Laufzeiten für schöne Renditen krisen- und inflationssicher anbieten zu können. Denn die Nachfrage in Sachen Infrastruktur ist nicht nur bei Instis enorm.
Wohlstandsbildner sind seit je her Infrastruktur-Investoren. Da waren wir BlackRock und seiner Wunder-Software Aladin, also ausnahmsweise um Jahre voraus.
Fazit: BlackRock macht aus Sicht von BlackRock alles richtig und verfestigt seine Stellung als Graviationszentrum, das alles auf der Welt nach und nach schlucken könnte. Alles falsch machen dagegen die Kartellämter, die es schon vor langer Zeit versäumt haben, die politische und wirtschaftliche Monopolstellung von diesem schon längst gefährlich großen und gefräßigen Unternehmen einzuzäunen. Marktführer in Sachen ETF ist BlackRock schon, jetzt wird er es für den noch essenzielleren Bereich Infrastruktur.
Ein Tipp zum Abschluss: Wer unter meinen Hörern, der noch ETFs hat, etwas dazu beitragen will, diese Monopolstellung abzuschwächen – egal, wie wenig es ins Gewicht fällt: Wenn der eigene ETF von BlackRock kommt, was in über 40 % der Fälle zutreffen dürfte, dann kündigen und den ETF bei einem anderen Anbieter nehmen, wenn man denn meint, mit ETFs gut bedient zu sein.
Wer’s glaubt: Finanz-Studie über das Anlageverhalten von jungen Deutschen
Eine große Umfrage Anfang 2024 soll gezeigt haben, dass junge Deutsche zunehmend in ihre Altersvorsorge investieren möchten – beim Teutates! Besonders die Altersgruppe von 25 bis 44 Jahren plant, mehr in Sparpläne und Rentenversicherungen einzuzahlen – hoppla, jetzt staunen wir aber wirklich. Urlaub und Reisen stehen jedoch an erster Stelle der Ausgabenprioritäten, heißt es auch. Na, das passt doch genau zur Generation Zulu. Interessanterweise planen junge Erwachsene unter 25 auch, und jetzt bitte Fassung bewahren, mehr für Versicherungen auszugeben! Diese Studie, so steht es in deren Fazit, deutet auf einen Wandel in der finanziellen Prioritätensetzung hin, mit einem verstärkten Fokus auf langfristige finanzielle Sicherheit und Vorsorge.
Ich für mich leite aus dieser Studie zweierlei ab:
- Sollte diese Studie mit korrekten Daten arbeiten, dann klingt es so, als würde die finanzielle Bildung von Menschen bis zum 45. Lebensjahr nicht zunehmen, sondern abnehmen. Das widerspricht allem, was ich sonst lese und erlebe. Es ist richtig, dass das Bedürfnis nach Sicherheit noch größer geworden ist, als es in der deutschen Volksseele ohnehin vorherrscht.
Auf der anderen Seite aber ist das Misstrauen gegenüber der typischen Finanzindustrie auch erheblich größer geworden, die Leute sind einfach aufgeklärter und wollen verstehen, welche Finanzanlagen und Versicherungen wirklich nötig sind. Und wenn sie es verstehen, kommen sie zu dem Schluss, dass Versicherungen als Anlageform totaler Blödsinn sind, auch, mit steigenden Leitzinsen. - Was mich aber restlos dazu veranlasst, dieser sogenannten Studie zu misstrauen, ist der Auftraggeber derselben: und das ist die AXA, der französische Versicherungskonzern.
Da stellt sich doch die Frage: Handelt es sich jetzt wirklich um eine Studie? Oder um Werbung für die eigenen Produkte, die sich immer schwerer an den Mann und die Frau bringen lassen?
Entschlüsselt: Wie unser Gehirn risikoreiche Anlageentscheidungen beeinflusst
Japanische Forscher zeigten anhand von Experimenten mit Makaken, diesen kleinen blitzgescheiten Affen, wie bestimmte Hirnregionen aktiviert werden, wenn diese Äffchen risikoreiche Entscheidungen treffen. Das ist für uns Investoren hoch relevant, weil unser Gehirn baugleich ist wie das von diesen Affen und es sehr wahrscheinlich ist, dass es eine Art „Hirnschalter“ gibt, der uns dazu verleitet, risikoreichere Entscheidungen zu treffen.
In der Studie wurden die Gehirnaktivitäten der Tiere mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) untersucht, während sie die riskanten Entscheidungen treffen sollten. Es stellte sich heraus, dass bestimmte Gehirnregionen besonders aktiv waren. Und jetzt wird es spannend: Diese Regionen sind Teil des sogenannten Belohnungssystems im Gehirn und werden aktiviert, wenn eine potenziell positive Auswirkung infolge einer Entscheidung erwartet wird.
Das bedeutet also: Allein, dass wir uns mit einer riskanten Entscheidung beschäftigen, reicht aus, dass unbewusste Teile in uns die Chance auf den Gewinn einpreisen, und das schon unser Belohnungssystem aktiviert.
Für die Investoren unter den Wohlstandsbildnern, deren vorrangiges Macher- und Neugierigen-Profil ohnehin zum Zocken tendieren würde, für die sollte das eine Nachricht sein mit gewaltigem Einfluss, der dazu führt, dass sich ihr Zockermütchen schnell wieder abkühlt. Denn wie fair und vernünftig ist eine Entscheidungsfindung, wenn das optionale Ja gratis eine Dopamin-Spritze ins Gehirn setzt, während es beim optionalen Nein keine fiese Spritze gibt, die so wehtut wie ein Verlust?
Ich meine, es ist ja vernünftig eingerichtet von der Natur, dass wir beim Abwägen von Risiken auch im Kopf behalten, was dabei für uns herausspringt, denn sonst würden wir uns nie mit Risiken auseinandersetzen und damit nie aus dem Quark kommen, um besondere Schritte nach vorne zu machen. Aber die Macher und Neugierigen sollten sich halt klarmachen, dass sie nie nur sachlich über Risiken nachdenken, sondern da immer auch die etwas drückende Hand zwischen den Schulterblättern sitzt, die einen ins vermeintliche Paradies schiebt.
Deshalb benötigen vor allem sie beim Thrill eines Klettersteigs das Sicherungsseil einer Strategie, die ihre Vernunft im präfrontalen Cortex aktiviert, damit eine saubere Pro und Contra-Abwägung stattfindet und am Ende das entschieden wird, was am besten der Strategie dient und nicht den Dopamin-Verheißungen.
Planer und Wohlfühler hingegen spreche ich hier weniger an, denn die tragen eh das Grundnaturell der sog. Negativity-Bias in sich, die besagt, dass mal die Welt und das Leben grundsätzlich gefährlich sind und man Risiken am besten gar nicht akzeptieren sollte. Denen täte ein bisschen Dopamin gut, damit die Chancen ins gleiche Licht gerückt werden wie die Risiken, um eine Chance zu haben.
Soweit zu den vier Kurzmeldungen. Nun zu einem Thema, das im Gemüt einiger für Nervosität zu sorgen scheint.
Verwirrung und Aufregung: Muss man alles mitnehmen, was als Megatrend erscheint?
Kürzlich wurde ich gefragt, ob ich denn nicht mit einem Emittenten gezielt zusammenarbeiten sollte, der in erneuerbare Energien investiert. Das wäre doch ein Megatrend, auf dessen Welle man mitreiten sollte.
Meine Antwort heute: Gewiss ist das Thema erneuerbare Energien omnipräsent in unseren Medien und unter unseren Politikern. Und ja, die Gewinnung von möglichst sauberer Energie ist ein Trend, aber mega ist er bisher nur bei uns in Deutschland, woran unsere Politik und die Medien schuld sind. Schon unser Nachbar Frankreich setzt stärker denn je auf Kernkraft, nimmt den Atommüll dafür in Kauf und redet in seinen Zeitungen den Green Deal der EU-Kommission eher klein. Die Republikaner in den USA würden sich politisch abschaffen, würden sie dem Klimawandel zustimmen, und sehen in Erneuerbaren Energien vor allem eine Geschäftsmöglichkeit. Und der Rest der Welt will erstmal 50 Jahre Energieautarkie aufholen, um so reich zu werden wie wir; da werden also noch lange Kohle- und Gaskraftwerke laufen.
Ich würde, global betrachtet, weniger von einem Megatrend zu sprechen, höchstens von einem Megatrendle, wie der Schwabe sagen würde, oder noch besser: von einer Phase, in der es noch eine Menge technologischer Umbrüche geben dürfte. Der Knackpunkt der heutigen Methoden liegt ohnehin weniger in der Energiegewinnung, als vielmehr im Transport und in der Speicherung der gewonnenen Energie.
Jetzt wäre es naheliegend zu sagen, dann lass uns doch in die neuen Speichertechnologien investieren. Ja, die mag es auch schon vereinzelt geben, aber ist die Beständigkeit der heute gefundenen Technologien ausreichend nachgewiesen? Das beste Beispiel ist die Lithium-Ionen-Batterie, die in den letzten Jahren hochgezüchtet wurde – und jetzt war die ganze Forschungsarbeit womöglich umsonst, wenn die Natrium-Batterie alles überrollt. Denn die ist sicherer, hat keinen Memory-Effekt, gilt als ewig haltbar und macht die ganzen Lithium-Minen in China, Chile oder Norwegen obsolet. Das ist dann gar nicht gut für den, der in diese Minen investiert hat.
Was tatsächlich einen zukünftigen Megatrend begründen könnte, meinen Zukunftsforscher, ist die Entwicklung der Kernfusion mithilfe von Lasern. Bei München gibt es das Unternehmen Marvel Fusions, das sehr weit sein soll und in die erste Erprobung von kleinen Reaktoren geht. Aber da diese Firma von Deutschland nicht ausreichend unterstützt wird, baut sie diese Reaktoren in Amerika. Könnte also in 10 bis 15 Jahren wieder so sein, dass wir uns deutsche Technologie von den Amerikanern einkaufen müssen.
Um es in eine Nussschale zu packen: In vieles, was Infrastruktur ist und was wie ein Megatrend aussieht, wird schon enorm viel Geld gepumpt. Aber: Jeden Tag werden irgendwo auf der Welt Fortschritte erzielt, die das Wissen von gestern überrollen, bevor es morgen selbst überrollt wird. Und die Befeuerung dieser Entwicklung geht jetzt erst los mit dem flächendeckenden Einsatz von künstlicher Intelligenz und interdisziplinärer Zusammenarbeit, etwa von Chemie, Physik, Biotechnologie und Mathematik. Dazu erhöht sich auch ständig die Rechenleistung der Computer, sodass es nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich ist, dass in zwei Jahren keine Rolle mehr spielt, was heute state of the art ist. Und das tut einer Investition meistens gar nicht gut.
Spannende, aber auch unsichere, weil schnelllebige Zeiten haben wir. Der besonnene Investor hält sich in solchen Zeiten zurück, setzt auf das Bewährte und wartet ab. Bewährt hat sich für einen entscheidenden Beitrag im Energiemix etwa Windkraft. Deshalb ist mir auch das Engagement einer Tochterfirma der Allianz so aufgefallen als Teilhaberin an einem Projekt zwischen Deutschland und Großbritannien mit einem Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Kabel am Meeresgrund. Es wird demnächst einen eigenen Newsletter dazu geben. Für die Allianz macht dieses Projekt Sinn, da es auf mehrere Jahrzehnte ausgelegt ist und sich die Allianz hier mit vergleichsweise moderaten Renditen zufriedengibt, aber auf jeden Fall unabhängig ist von Subventionen oder Preisschwankungen auf den Strommärkten.
Für uns Kleininvestoren aber ist mir das Risiko, durch übereilte Investitionen in scheinbare Trends jetzt Geld zu verlieren, derzeit zu hoch. Und wir wissen ja: Verluste sind zuweilen doppelt so teuer, wie es ihr nomineller Wert vermuten lässt.
Und wenn draußen alle noch so nervös sind, wir müssen uns nicht drängen lassen. Infrastruktur besteht aus weit mehr als Erneuerbaren Energien, da haben wir genug Auswahl. Das liegt auch daran, dass das Säule-2-Investment einer Entwicklungsimmobilie genauso gut zur Infrastruktur gezählt werden kann.
Genau von so einem Investment möchte ich jetzt berichten.
Die Trauminvestition mit einem Haken, der motivieren soll
Ich habe in diversen Podcasts ja schon einige Perlen vorgestellt, wie z.B. Wasser für den weltweiten Vertrieb und auch die bisherigen Club Deals glänzen wie Perlen einer Kette. Um dem noch immer recht neuen Jahr einen ermutigenden Impuls mitzugeben, möchte ich heute eine weitere Perle der außergewöhnlichen Art vorstellen.
Sie ist so lukrativ und plausibel, dass ich mir wünsche, jeder könnte sie sich ins Portfolio legen. Denn jeder Anlegertyp kommt auf seine Kosten und findet im Wiederschein dieser funkelnden Perle etwas, das ihn wie den Neugierigen inspiriert, beruhigt wie den Wohlfühler, mit Daten füttert wie den Planer, und der Macher ist auch glücklich, weil die Renditen bei kurzer Laufzeit schlichtweg überragend sind, und das mit größter Plausibilität und mit tadellosen Leistungsdaten des Emittenten.
Kommen wir gleich zur Renditeprognose: Deren mögliche Entwicklung wird bei vielen Investments in drei Szenarien dargestellt. Bei einigen Emittenten werden diese Szenarien oft im gesetzlich vorgeschriebenen Basisinformationsblatt aufgeführt, dem BIB, und bezeichnet als ungünstig, normal, günstig. Oder pessimistisches Szenario, Basisszenario bzw. mittleres Szenario und optimistisches Szenario. Ich übernehme jetzt mal den Sprachgebrauch pessimistisch, normal und optimistisch.
Der pessimistische Ausgang einer Investition liefert nicht nichts, sondern bei Top-Emittenten kommt wenigstens das angelegte Kapital zurück. Dann gibt es bei diesem Szenario z. B. einen Gesamtmittelrückfluss von 102 %. Das sind 100 % meines eingelegten Kapitals und 2 % Rendite, also so gut wie kein Gewinn, zumal nach ein paar Jahren Laufzeit.
Nun zum mittleren, dem normalen Szenario: Das bringt eine Rendite, die man einfach durch Vergleich und Analyse erwarten kann, wenn alles normal läuft und keine Pandemie, Lieferkette oder Kriegserklärung einen Strich durch die Rechnung macht. Bei durchschnittlichen Anlagen für den breiten Markt, aber unabhängig von der Börse, sind das so 5-8 % Gewinn pro Jahr.
Für Wohlstandsbildner wäre alles unter 8 % nun nicht befriedend, natürlich. Aber hierzu muss man wissen: Die Bafin mag es nicht, wenn Emittenten mit zu großen Zahlen um sich werfen, um womöglich Leute einzufangen, für die das Investment gar nicht geeignet ist. Also halten sich im normalen Verlauf der Dinge die Emittenten eher bedeckt, selbst, wenn sie für sich mit mehr Renditen kalkulieren.
Woran kann man das erkennen? Z. B. an einer Hurdle Rate! Was besagt die? Dass das Management erst über eine gewisse Hürde springen muss, um am Gewinn beteiligt zu werden, heißt: wenn der Anleger eine bestimmte Rendite bekommen hat nach Kosten.
Schauen wir uns eine konkrete Hurdle-Rate in einem aktuelles Investment-Beispiel an, das viele Wohlstandsbildner im Portfolio haben:
Im BiB wird ein normales Szenario von 8,6 % ausgewiesen. Ist ja schon mal ganz gut. Die Hürde aber, die sich das Management selbst auferlegt, um richtig Geld zu verdienen, liegt bei 10 %. Ja, welche Rendite ist jetzt die, die als Mindestrendite bei normalem Verlauf vom Emittenten angestrebt wird? Natürlich die 10 %. Da sieht man also, dass in den offiziellen Unterlagen der Ball schön flach gehalten wird.
Und dann gibt es noch die optimistische Variante der Renditeentwicklung. Das sind jetzt die Zahlen, die der Emittent anstrebt, wenn er selbst richtig Geld verdienen will. Das sind die Zahlen, wenn alles einigermaßen so läuft, wie der Emittent es sich erhofft. Also nichts, was man sich als Kuckuck auf den Wolken erträumt, sondern genau das, wenn es insgesamt kommt, wie geplant und einem keine Probleme in den Weg gelegt werden, die man nicht lösen kann, wie ein kompletter Pandemie-Ausfall etwa.
Wie werden diese drei Szenarien nun bei unserer großen Perle angewendet, wie sehen die dort aus?
Zuerst muss man natürlich die Laufzeit erwähnen, um Aufwand und Ertrag ins Verhältnis setzen zu können, und die Perle geht von 5 Jahren aus, plus 1 bis maximal 2 Jahre, wenn der Markt und die Preise einen zwingen sollten, abzuwarten. Mit etwa 5 Jahren ist es also eine nicht ganz kurze Laufzeit, aber doch sehr überschaubar. So, und im pessimistischen Fall liegen wir hier bei 15-17% Rendite. Das setzt natürlich schon eine Duftmarke und man fragt sich, ob das sein kann.
Wir reden hier ja über ein Säule-II-Investment, es geht also um Entwicklungsimmobilien. Das ist ein sehr weites Feld, und da ist gut zu wissen, dass sich der Emittent eine Nische erobert hat, die er so kompetent besetzt wie keiner seiner Mitbewerber. Und im Fall der Perle baut er mehrere Immobilien selbst neu, das heißt, es wird von Grund auf eine Wertschöpfungskette von vielen Millionen Dollar aufgebaut; und nur aus so einer Pole Position heraus kommen so hohen Renditen zustande, wenn es nicht mal gut läuft.
Ja, es braucht viel Erfahrung und die richtigen Dienstleister, um ein bestimmtes Gebäude mit einem bestimmten Geschäftszweck zu errichten, keine Frage, aber es ist kein Hexenwerk, sondern ein zeitlich und finanziell klar überschaubarer Rahmen. Und das macht diese Investmentperle so plausibel.
Okay, 15 % im eher pessimistischen Fall. Wie sieht es dann bei einer normalen Entwicklung aus? Da liegen wir im Schnitt bei 20 bis 25 Prozent Rendite pro Jahr. Und wenn es richtig gut läuft und die Märkte im optimistischen Sinn ein bisschen Rückenwind geben, zum Beispiel mit einer Leitzinssenkung kurz vor den Vertragsverhandlungen, dann werden 31 Prozent Rendite ausgelobt.
Aber hier bleibe ich jetzt mal ein Realist, der sich allzu viel Übermut abgewöhnt hat, und fokussiere mich nur auf das normale Szenario der 20 %. Wir sprechen also von einer Verdoppelung des Kapitals in rund 5 Jahren, wenn es einigermaßen normal läuft, und das – ja, vielleicht sogar NACH Steuern. Da ich aber keine steuerlichen Aussagen machen darf, lasse ich das mal offen. Aber ich darf ja zumindest hoffen, dass es denkbar wäre.
Soweit die guten Nachrichten und die guten Aussichten. Wo ist jetzt der Haken? Da sehe ich einen kleinen und einen großen. Der kleine besagt, dass die Perle auch deshalb so hohe Renditen anstreben kann, weil sie so viele Renditefresser wie möglich ausgeschlossen hat, und das bedeutet in der EU, dass das Produkt nicht für den Massenmarkt gedacht ist, sondern sich nur an sog. semiprofessionelle Anleger wenden darf – also an Anleger, von denen der Gesetzgeber denkt, dass sie Erfahrung haben und genau wissen, was sie tun.
Und für so eine Zielgruppe braucht es nicht diese ganzen Regulierungsinstanzen, die teuer sind und nötig, um auch Leute mit wenig Ahnung von Finanzen und Anlageprodukten aufnehmen zu dürfen über die sog. Prospektpflicht. Und alles, was sich nicht an die große Öffentlichkeit wendet, bekommt dann den Namen Private Placement.
Drei Schlüsselmerkmale von Private Placements sind Zielgruppe, Regulierung und Flexibilität:
- Zielgruppe: Private Placements richten sich an eine kleinere, erfahrenere und deshalb auch oft vermögendere Gruppe von Investoren.
- Regulierung: Im Vergleich zu öffentlichen Angeboten unterliegen Private Placements weniger strengen regulatorischen Anforderungen. Dies kann den Prozess beschleunigen und – hurra, denn das ist entscheidend –das macht den Prozess kosteneffizienter und daher renditestärker.
- Flexibilität: Private Placements bieten oft mehr Flexibilität in Bezug auf die Bedingungen und Strukturen der Investition.
Der kleine Haken, der für mich kein Haken ist, bedeutet also: Es gibt keinen Wust von über 100 Seiten Emissionsprospekt, Basisinformationsblatt und 50 Mal die Erwähnung, dass ein Totalverlust nicht ausgeschlossen werden kann. Wir sind hier nicht Teil der regulierten Welt, die sich unter das enge, von Bürokraten gezimmerte, niedrige Dach des sog. Kleinanlegerschutzgesetzes ducken muss.
Und nun sind wir beim großen Haken: Denn, wenn das Kleinanlegerschutzgesetz hier nicht greift, stellt der Gesetzgeber eine hohe Hürde in den Weg zu den schönsten Investments: Dann darf nämlich die Mindestsumme zum Einstieg in so eine Perle nicht 10.000 Dollar betragen. Noch nicht einmal 100.000. Die Mindestsumme beträgt dann 200.000 Euro. Die noch nicht so Vermögenden werden also ausgeschlossen mittels der Mindestanlagesumme.
Als ich erst vor wenigen Tagen einem zukünftigen Wohlstandsbildner von dieser Gelegenheit und der hohen Einstiegssumme erzählt habe, hat er das Prinzip dahinter gleich verstanden: „Das wundert mich gar nicht. Es folgt nur dem Gesetz, dass die erste Million die schwierigste ist. Danach läuft es fast von selbst.“
Nun bitte ich aber alle, die 200.000 Euro für eine einzelne Position im Portfolio nicht haben, diesen Podcast nicht abzuschalten, weil sie in dieser Liga meinen eh nicht mitmischen zu können.
Liebe Leute, und jahrelange Wohlstandsbildner kennen den Wahrheitsgehalt meiner Aussage jetzt:
Ich erzähle euch von dieser Investition nicht, um zu entmutigen, um anzugeben oder um die Großanleger unter den Podcasthörern zu animieren – wobei die sich natürlich gerne bei uns melden dürfen bei Interesse. Ich erzähle das, weil ich selbstverständlich davon ausgehe, dass jeder, der sich mit strategischem Vermögensaufbau beschäftigt, dort hinbewegt, wo die Musik nicht lauter wird – da möge er sich mit Börse und Bitcoins beschäftigen -, sondern dorthin, wo die Musik exklusiver und niveauvoller wird.
Wer die Stufe der wirtschaftlichen Absicherung erreicht hat, wird garantiert solche Delikatessen im Portfolio haben, wahrscheinlich mehrere sogar! Die 80 % der Wohlstandsbildner, für die diese Perle noch ein Klumpenrisiko darstellen würde, für die betone ich in diesem Satz das Wörtchen „noch“. Es ist ein Weg, und es wäre doch schade, so viele Blumen zu verpassen am Wegrand, weil man am liebsten direkt dorthin springen will; auch beim Vermögen Aufbauen darf man sich am Prozess erfreuen mit all seinen Freuden und Herausforderungen, passend für jedes Anlageniveau.
Also nochmal die Haken in Kurzform: Der kleine Haken ist, dass wir uns mit der Perle im weniger regulierten und daher kostengünstigeren Markt der Private Placements bewegen, sonst wären so hohe Renditen nicht machbar. Wer also auf die zweifelhafte Überwachungsarbeit der Bafin steht – ich denke da noch immer mit Grausen an Wirecard – für den ist so eine Perle nichts.
Der große Haken ist die hohe Einstiegssumme von 200.000 Euro. Das wäre für viele ein Klumpenrisiko im Portfolio. Diesen rufe ich zu: Nehmt diesen großen Haken als Motivation und als Meilenstein. Bleibt auf dem Weg, und dann werden solche Investitionen irgendwann möglich.
Und über allem steht: Die Freude am Erleben, wie aus wenig mehr und wie aus Mehr viel wird, dieses Erlebnis ist doch schon ein Wert an sich. Ich will also zeigen, wohin es gehen könnte und erwähne deshalb – erstmalig in diesem Podcastrahmen – so ein Highclass-Private Placement. Das soll nicht frustrieren, sondern motivieren, weil es definitiv für jeden erreichbar ist.
Kommende Termine
Zum Abschluss verweise ich noch auf das erste Live Webinar mit mir oder von mir, und zwar morgen, am Sonntag, 04.02. um 11.00, in dem ich für Interessenten der Investorenausbildung alles Wichtige rund um die Wohlstandsbildner und ihre Strategie vorstelle. Wer das verpasst, kein Problem, ich habe vor, dieses Format noch ein paar Mal in diesem Jahr zu bedienen. Termine siehe im Newsletter, der nächste erscheint am 06. Februar, oder auf der Website wohlstandsbildner.de/webinar.
Link wie immer auch in Shownotes.
Und in genau zwei Wochen am 17. Februar gibt es das große Präsenzseminar in Hamburg: ein ganzer Tag prallgefüllte Wohlstandsbildung, auch mit Kapiteln, die überraschen dürften, aber unverzichtbar sind für jemanden, der unsere Welt als aufgeklärter Mensch und Investor etwas besser verstehen und durchschauen will. Wer Hunger hat auf kostbares Investorenwissen, der wird in Hamburg satt werden für längere Zeit.
Hören werden wir uns wieder, wenn auch ihr wollt, am 02. März zur dritten 2024-Ausgabe des Podcasts. Dort berichte ich vom Fondskongress 2024, den ich in Mannheim besucht habe. Es geht um eine Branche, die zu beobachten mir immer weniger Freude bereitet, weil in ihr viel mehr kaputtgemacht wird als aufgebaut.
Aber toll war in Mannheim, einem einst mächtigen Kopf der Finanzwelt zuhören zu können, wie er über die Inflationsaussichten der nächsten Jahre denkt. So viel vorneweg: Höchste Zeit Vermögen aufzubauen, sagt dieser kluge Mann. Außerdem habe ich auch wegen des Kongresses neue Ideen bekommen, was ich dem immer schlimmeren Einheitsbrei, der auf so einer Messe gezeigt wird, entgegensetzen will mit der Kraft aller Wohlstandsbildner.
Bis spätestens dahin oder gern auf ein früheres Wiedersehen in einem der Seminare, es grüßt euch herzlich
Andreas, der Wohlstandsbildner. Denn Wohlstand ist weniger eine Frage von Millionen, sondern eine Frage der Erkenntnis, dass Erfolg eine Treppe ist und keine Tür.