#106 Märkte, Zinsen und die US-Präsidentenwahl

Dauer: 23:55

Wie hohe Zinsen, Chinas Einfluss und die US-Wahl globale Investitionen prägen.

Hier die vielgestaltigen Themen im Hochsommer-Urlaubspodcast: Warum ist das wirtschaftliche Umfeld gerade schwierig für Exits und Ausschüttungen? Woher rührt die zunehmende Isolation Chinas in der Weltengemeinschaft und meine Ablehnung, dort zu investieren? Trump oder Harris – Wie wird sich die amerikanische Präsidentenwahl auf das Wohlstandsbildner-Portfolio auswirken? Und den Abschluss bildet die Geschichte einer Wohlstandsbildner-Mama, die ihrer Tochter pure Finanzbildung im Alltag angedeihen lässt.

Pattsituation der Märkte – Warum sich Institutionelle gerade kaum bewegen

Es ist gerade eine schwierige Zeit für Investoren, die in qualitativ minderwertigen Vermögensanlagen stecken, festsitzen, vielleicht sogar Verluste verkraften müssen. Denn in den wesentlichen Wirtschaftsräumen der Welt herrscht ein angespanntes Klima, weil sich Käufer und Verkäufer größerer Transaktionen in einer unerfreulichen Pattsituation befinden:

Auf der einen Seite bügeln wir die langen Jahre des billigen Geldes mit hohen Leitzinsen aus, die bewusst dafür sorgen sollen, dass die Wirtschaft insgesamt herunterfährt, um das angeheizte Preissteigerungsniveau zu drücken auf ein erträgliches Maß von zwei Prozent.

Auf der anderen Seite sollten jetzt deshalb –besser gestern, als heute – die Preise auch runtergehen, damit sich die Konsumlaune wieder hebt und gerade Deutschland wieder wachsen kann.

Allein, das will nicht so schnell gelingen, wie gewünscht, es ist ein echt zäher Prozess, und vor allem die EZB ist jetzt übervorsichtig mit weiteren Zinssenkungen, nachdem sie sich die letzten Jahre ja ganz prächtig blamiert hat – blamiert mit grotesk verfehlten Annahmen und Maßnahmen angesichts einer Inflation, die teils über 10% gelegen hat.

Da haben sich so manche Altvorderen sehnsüchtig nach der scheinbar so stabilen D-Mark zurückgesehnt, als sie dachten, jetzt würden am Ende türkische und argentinische Verhältnisse über uns hereinbrechen. So schlimm wurde es dann nicht, konnte aber nicht vom Komplettversagen der Zentralbank ablenken, deren oberste Aufgabe nun mal die Währungsstabilität sein sollte.

Jetzt haben wir also hohe Zinsen, die jedem, der mit Fremdkapital Geschäfte machen will oder muss, die Lust auf Fremdkapital vermiesen, weil es schlicht zu teuer ist. Und gleichzeitig haben wir eine eingebremste Teuerungsrate, ja, aber da ist noch eine Menge Druck im Kessel; und zu früh wieder Wachstumsimpulse zu geben mit niedrigen Leitzinsen könnte dafür sorgen, dass die Inflations-Ralley von vorne losgeht. Und zu allem Übel kommt noch hinzu, dass Taylor Swift-Konzerte, die Fußball-EM in Deutschland oder Olympia in Frankreich auch am seidenen Inflationsfaden zerren. Das sind nämlich allesamt Preistreiber, die für viel Prozentpunkte hinter dem Komma gut sind.

Und das ist noch nicht alles: Jetzt warnen immer mehr namhafte Ökonomen wie Kenneth Rogoff, Karen Dynan von der Harvard Kennedy School, Jay Zagorsky in Boston, der Internationale Währungsfonds auch und sogar das WEF in Davos – sie alle warnen vor der Weltverschuldung und haben große Sorge, dass wir in eine veritable Finanzkrise schlittern könnten, die uns dann aber ungleich schwerer treffen würde als alle Finanzkrisen, die wir in der jüngeren Vergangenheit erlebt haben.

Sowas hören die Notenbanker natürlich, und es dürfte sie nicht ermutigen, trotz niedriger Wachstumszahlen die Geldschleusen wieder zu öffnen, was zu nichts anderem führen würde, als die Schuldenmacherei wieder anzuheizen.

Und was heißt das jetzt für uns Wohlstandsbildner?
Wir verlieren kein angelegtes Geld, natürlich nicht, aber wir verlieren Zeit und damit indirekt Geld, weil wir nicht mit Gewinnen arbeiten können, die hätten fließen können. Denn bei den anstehenden Verkäufen von Infrastruktur oder Entwicklungsimmobilien stehen sich Käufer und Verkäufer gegenüber, würden zwar gerne, gehen aber nicht aufeinander zu. Dem Kaufwilligen ist der Preis zu hoch, der Verkäufer will sich nicht so drücken lassen, nur, weil der andere so viel zahlen muss für Fremdkapital, das er aufnehmen will, um durch Hebelwirkungen die Rendite zu steigern.

Was jetzt verantwortungsbewusste Emittenten machen, ist: geduldig bleiben, nichts ausschütten, nicht mal Anteile aus Vermietung und Verpachtungen, sondern Cashflow erhöhen und evtl. kurzfristig Verbindlichkeiten reduzieren, was auf längere Sicht die endfällige Rendite erhöht.
Emittenten, die das nicht machen oder in den letzten drei Post-Corona-Jahren nicht gemacht haben, kommen jetzt in große Not. Immobilienfonds, durchaus namhafte darunter, melden reihenweise Insolvenz an; da wird wieder mal richtig viel Geld verloren – wohlgemerkt nicht von Wohlstandsbildnern, weil die besagten Immobilienfonds nichts mit unserer Strategie zu tun haben.

Wen das näher interessiert, weil es auch in den Massenmedien nur wenig artikuliert wird, da lohnt ein intensiver Blick ins Fachmagazine, von mir aus auch ins Handelsblatt, das sich verpflichtet fühlen darf, auch den Niedergang großer Emittentenhäuser wie Thomas Lloyd zu vermelden.

In der Corona-Zeit gab es Verschiebungen von Exits, weil gar nichts ging, und jetzt kommt mir vor, gibt es Verschiebungen aus Angst davor, dass wieder nichts gehen könnte. Was es braucht, ist eine echte Zinsentspannung, die für den September von der Federal Reserve zumindest angedeutet wurde; und wir brauchen eine Inflationsrate, die keine Anzeichen macht, wieder nach oben zu springen.

Ich halte das für die nächsten 1 bis 2 Jahre für durchaus möglich. Eine dunkle Variable ist natürlich die Präsidentenwahl im November, die alle Auguren Lügen strafen könnte, vor allem, wenn es Trump wieder schaffen sollte. Für Wohlstandsbildner wäre das gar nichts Schlechtes, weil es unseren Säulen 1 und 2 unter Trump sogar noch besser gehen könnte, als zuvor; aber wenn er wahr macht, die schützende militärische Hand über Europa wegzunehmen, sodass wir Europäer, zuvorderst Deutschland, plötzlich Unsummen in die Verteidigung stecken müssten, dann wird das auch für Institutionelle hierzulande eine spannende Zeit.

Säule 3 übrigens ist davon mal generell gar nicht betroffen. Das ist ja das Schöne an Agrikultur: Die interessiert sich nicht für Präsidenten und Inflationsraten, sofern sie brav produziert, wächst und gedeiht und ordentlich geerntet wird. Denn gegessen und getrunken wird immer, egal, wer Präsident ist. Und die Preise dafür steigen im selben Maß wie die Inflation.

Themenwechsel: Schauen wir uns an, warum Chinas Expansionsdrang immer mehr Dämpfer bekommt und was es für mich bräuchte, um in China zu investieren.

China immer zurückhaltender auf internationalem Parkett – oder: Ein Riese schrumpft

Dass mit China als Handelspartner nicht zu spaßen ist, bekommen jetzt viele Länder mit im Rahmen des chinesischen Seitenstraßen-Projekts. Denn wer sich vor allem in Afrika und Asien Infrastruktur-Projekte mit chinesischen Krediten ermöglicht hat, der hat sich gleichzeitig erpressbar gemacht, sollte es zu Rückzahlungsschwierigkeiten kommen. Und genau mit diesen Schwierigkeiten habe jetzt viele dieser Länder zu kämpfen. Der Grund: Die international hochstehenden Zinsen! Die haben die Handlungsfähigkeit der Länder schwer belastet und tun es bis heute.

Und erpressbar geworden heißt bei den jetzt bekannt gewordenen Knebelverträgen, die diese Länder tatsächlich akzeptiert haben, dass sich China schlicht einen Teil oder das Ganze von dem einverleibt, wofür es Kredit gegeben hat. So kauft es sich oft durch die Hintertür in kritische Infrastruktur ein. Sri Lanka zum Beispiel hat seinen großen Hafen, de facto also seine gesamte Schifffahrt, in chinesischen Besitz übergeben müssen.

Dieses raubeinige Vorgehen ist der internationalem Gemeinschaft nicht verborgen geblieben, sodass immer mehr Länder die Road and Belt-Initiative immer kritischer sehen oder, so wie jetzt Italien, einst gemachte Zusagen sogar revidieren wollen.

Generell hat sich Chinas Ruf zumindest in den Augen demokratisch geführter Staaten enorm verschlechtert. Gründe findet man genug, wie etwa auch die aggressiven Firmenübernahmen durch China im Ausland, wohingegen die eigenen Firmen niemals in ausländische Hände gegeben werden; aber als besonders darf die erwähnte erpresserische Handelspolitik beim Seitenstraßen-Projekt gelten.

Und das hat Folgen, wofür es jetzt nach den chaotischen Pandemie-Jahren immer mehr Belege gibt: So liegt das Investitionsvolumen chinesischer Firmen in Europa auf dem tiefsten Stand seit 13 Jahren. Und einen heftigen Knick hatten wir 2023 auch bei Fusionen und Übernahmen: Die gingen im Vergleich zum Vorjahr um satte 58 % zurück.

Die großen Wirtschaftsmedien in Deutschland und viele Ökonomen sehen dafür zwei Gründe:

1. zwingt die chinesische Staatsführung die Firmen im eigenen Land, dass sie in China investieren, und zwar als Antwort auf die protektionistische Handelspolitik der USA. Ich vermute, es gibt kaum ein chinesisches Management, dass sich dieser Vorgabe entziehen darf; denn sonst verschwinden der Erfahrung nach ruckzuck mal Leute aus der Führungsetage für drei Monate oder mehr und tauchen dann wie ausgewechselt – man könnte vielleicht auch sagen: gehirngewaschen – wieder in der Öffentlichkeit auf. Oder irgendwelche Drangsalierungen und Benachteiligungen bis hin zur Zerschlagung des eigenen Unternehmens drohen. So hält man den eigenen Mittelstand schön auf Kurs.

Und der zweite Grund liegt darin, dass die Regierungen der Länder nach Jahren des Zuschauens und passiver Behäbigkeit immer restriktiver eingestellt sind, wenn chinesisches Geld anklopft, um Technologie und Firmen aufzukaufen. Und jetzt schwenkt die wahrscheinlich langsamste aller demokratischen Führungen in Europa, nämlich die deutsche, auch auf diesen Kurs ein. Potzblitz.

Wir haben ja das Problem, dass unser Wirtschaftsministerium derzeit keinen wirklichen Wirtschaftsminister hat. Was wir haben, das ist ein Umweltminister, der bei den Koalitionsgesprächen nach der letzten Bundestagswahl ins falsche Ressort geschoben wurde bei der Verteilung der wichtigen Posten. Doch selbst dieser Robert Habeck scheint wachgeküsst worden zu sein angesichts des beängstigenden Abflusses vom Wertvollsten, das wir vielleicht haben, nämlich deutsches Know-how, das nach China wandert.

Ein Grund für diese plötzliche Sensibilität bei Übernahmen deutscher Firmen liegt aber auch im Kriegsgeschehen in der Ukraine. Es ist ja allgemein bekannt, dass China Russland maßgeblich unterstützt in seinem kriegerischen Treiben; und nun: viel deutsche Technologie kann eben nicht nur zivil, sondern auch militärisch genutzt werden, das ist die Dual-Use-Problematik. Und die ist für das Wirtschaftsministerium jetzt einer der Hauptgründe, um Firmenübernahmen durch China zu unterbinden. Aktuelles Beispiel ist das Gasturbinengeschäft von MAN Energy Solutions, an dem China interessiert ist und dessen kompletter Verkauf die deutsche Bundesregierung wohl untersagen wird.

Und so sind mittlerweile die meisten europäischen Länder vorsichtig bis kritisch im Umgang mit China, außer eines, und dieses Land gilt deswegen als Einfallstor für China nach Europa: ich rede natürlich von Ungarn. Kaum zu glauben, aber ja, in Ungarn dürfen mittlerweile chinesische Polizisten patrouillieren. Das will ich mir nicht mal vorstellen auf deutschem Boden.

Man sieht also: Die Zusammenarbeit zwischen Viktor Orban und Xi Jinping, gerade was kritische Infrastruktur angeht, gilt als sehr eng und freundschaftlich, wenn man von Freundschaft auf dieser Ebene sprechen will, denn letztlich ist das hier alles ein Spiel um Macht, Einfluss und Geld. Freundschaft heißt nur, dass sich die Partner gegenseitig unterstützen, diese drei Elemente zum eigenen Vorteil anzuhäufen.

In jedem Fall macht sich Ungarn auf vielerlei Weise erpressbar, was vermutlich Nachfolgeregierungen ausbaden müssen. Und natürlich beunruhigt das auch die EU-Führung, wenn sich ein überhaupt nicht demokratisch gesinntes Riesenreich auf europäischem Staatsgebiet derart verankern kann.

Diese ganze Entwicklung, der Kampf um und gegen Chinas Einfluss, die geht in eine Richtung, die schon vor längerer Zeit prognostiziert wurde und die jetzt richtig Fahrt aufnimmt

  • nach der wirren Pandemie-Politik Chinas,
  • den Lieferkettenproblemen,
  • der nach wie vor zunehmenden Medikamentenabhängigkeit Europas von China und vor allem
  • nach dem russischen Angriff.

Und dennoch – hat mich doch so mancher Wohlstandsbildner darauf angesprochen, ob er in seine Säule 4 nicht den zweitwichtigsten Markt der Welt mit einbeziehen sollte, nämlich den chinesischen – da, wo doch die Musik so richtig spielen soll. Ich bekomme auch regelmäßig Angebote, irgendwelche chinesischen Aktientitel zu verticken, wenn hinter mir doch so eine tolle Investorengemeinschaft stünde und das für die eine Riesenchance wäre, die so natürlich nie wieder kommt.

Na, meine Einstellung und Reaktion auf solche Anfragen könnt ihr euch vorstellen. Wenn da einer anruft wegen solcher halbseidener Geschäfte im Interesse Chinas, dann höre ich mir das mitunter gerne eine Weile an, weil mir diese Gespräche zusätzliche Perspektiven verschaffen, was denn am Markt gerade alles gehandelt wird; aber am Ende eines solchen Gespräches ist das vielleicht kraftvollste Wort in jeder Sprache schnell ausgesprochen, nämlich: Nein.

Dabei bin ich kein grundsätzlicher China-Gegner: Ich verlange von China zum Beispiel nicht, dass es unser Demokratieverständnis übernimmt – wir kämpfen ja selbst genug darum; diesen missionarischen Eifer, oder vielleicht auch diese Einmischung, würde Helmut Schmidt sagen, überlasse ich unserer Außenministerin. Jedes Land mit der Gesamtheit seiner Menschen soll souverän sein darin, welche Gesellschaftsform es entwickelt und in welchem Tempo es das tut. Niemand hat das Recht und die gottgegebene Weisheit, wie es die USA denken, anderen vorschreiben zu dürfen, was gut für sie ist. Worin das meistens endet, sehen wir ja an den vielen blutigen Konflikten, die den Einmischungen der Vereinigten Staaten von Amerika folgen.

Was ich aber verlange, ist eine Handelspartnerschaft auf Augenhöhe – mit Gesetzen, die von beiden Partnern eingehalten werden. Und schön wäre auch, wenn die chinesische Staatsführung in ihrem mitunter erratischen Aktionismus nicht von heute auf morgen einzelne Menschen, ganze Firmen und die ganze Börse aus dem Verkehr zieht, nur, weil ihr irgendetwas nicht passt.

Wenn dieses Minimum an Rechtssicherheit für Investoren gegeben ist, dann bin ich gern bereit, mich tiefer in chinesische Wertschöpfungsketten und überhaupt in die vielen, überaus spannenden Investitionsmöglichkeiten einzuarbeiten, die oft wunderbar zur Säulen-Strategie passen würden.

Trump oder Harris? Wie die Wahl des amerikanischen Präsidenten die Säulenstrategie beeinflussen könnte

Die amerikanische Präsidentschaftswahl steht bevor und die Frage, ob Kamala Harris oder Donald Trump das höchste Amt bekleiden wird, hat weitreichende Implikationen – insbesondere für Investoren, die in die drei Säulen des Wohlstandsbildner-Portfolios investieren: Infrastruktur, Entwicklungsimmobilien und Agrikultur. Betrachten wir die potenziellen Auswirkungen der beiden Kandidaten auf diese Schlüsselbereiche.

Säule I – Infrastruktur

Die Harris-Administration will umfassende Infrastrukturprogramme initiieren, die stark auf Modernisierung und Nachhaltigkeit abzielen. Ähnlich wie Bidens Pläne zur Infrastrukturmodernisierung könnte Harris umfangreiche staatliche Investitionen in öffentliche Verkehrssysteme, erneuerbare Energien und digitale Infrastruktur fördern. Dies würde erhebliche Möglichkeiten für Investoren eröffnen, denen nachhaltige und zukunftsorientierte Infrastrukturprojekte wichtig sind.

Auch Trump zeigte Interesse an Infrastrukturprojekten, aber wie bei ihm gewohnt mit einem stärker privatwirtschaftlich orientierten Ansatz. Seine Politik, immer am Rand der Effekthascherei, wird sich wohl eher auf große, schnell umsetzbare Projekte konzentrieren, die weniger staatliche Kontrolle und mehr private Investitionen erfordern. Für Investoren bedeutet das potenziell hohe Renditen durch beschleunigte Projektzeiten, aber möglicherweise auch erhöhte Risiken durch weniger strenge Regulierungen.

 Säule II – Entwicklungsimmobilien

Unter einer Präsidentschaft von Kamala Harris könnten wir eine stärkere Betonung auf nachhaltige und umweltfreundliche Bauprojekte erwarten. Harris hat immer die Förderung von grüner Energie und Nachhaltigkeit unterstützt. Investoren könnten von staatlichen Anreizen und Förderprogrammen profitieren, die ökologische Bauvorhaben begünstigen. Projekte mit hohen Umweltstandards könnten also attraktiver für Investoren sein. Das ist gut für uns, da die Wohlstandsbildner-Emittenten eh schon immer geschaut haben, in jedem Bauvorhaben den ökologischen Fußabdruck nachhaltig zu reduzieren.

Trump dagegen könnte eine Deregulierung des Bausektors anstreben, was eher den traditionellen Bauprojekten zugutekäme. Seine Politik der letzten Amtszeit hat regulatorische Hürden abgebaut und private Investitionen in groß angelegte Bauprojekte gefördert. Das könnte eine schnellere Genehmigung und Ausführung von Projekten ermöglichen. Wir könnten hier von einer höheren Flexibilität und weniger Bürokratie profitieren.

 Säule III – Agrikultur

Eine Harris-Präsidentschaft dürfte die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft und Unterstützung für kleine und mittelgroße Bauernhöfe intensivieren. Da kommen sicher weitere staatliche Programme und Subventionen ins Spiel, die umweltfreundliche Praktiken und Biodiversität fördern. Vielleicht finden wir hier Chancen in Technologien und Projekten, die auf nachhaltige Landwirtschaft abzielen.

Trump hat sich in der Vergangenheit durch Unterstützung großer landwirtschaftlicher Betriebe und durch eine protektionistische Handelspolitik ausgezeichnet. Seine Maßnahmen werden weiterhin große Agrarbetriebe begünstigen, insbesondere durch Handelsabkommen und Subventionen. Investoren, die in großflächige Agrarprojekte investieren, die werden von stabileren Handelsbeziehungen und staatlicher Unterstützung profitieren; aber sie werden auch den Schwankungen der internationalen Handelspolitik ausgesetzt sein, die bei Trump immer gehörig zugenommen haben, weil der Mann nun mal unberechenbar ist.

Generell wird die Präsidentenwahl uns in der 3. Säule am wenigsten betreffen, sofern wir nicht in diesem Sektor in Amerika investieren – und das tun wir derzeit nicht und habe ich zumindest auch nicht vor, weil mir dort die Umweltstandards zu niedrig sind.

Fazit

Für unsere drei Fundamentalsäulen sehe ich also, egal, wer an die Macht kommt, entweder nur Vorteilhaftes und Chancen, oder es betrifft uns nicht. Denn Trump ist Geschäftsmann und denkt vor allem an Renditen, was uns Investoren entgegenkommt. Und Harris setzt auf Standards, die wir schon immer unterstützen.

Wie ein Duschkopf finanzielle Bildung lehrt

Zum Abschluss eine Anekdote als wahre Geschichte aus dem Leben einer Mutter – Wohlstandsbildnerin vom Kopf bis zur Sohle –, die dem mangelnden Wertebewusstsein ihrer Tochter auf die Sprünge helfen wollte – und das mit einfacher, aber eindrücklicher Mathematik. Ich zitiere ihre Whatsapp-Nachricht.

Noch zur Erklärung vorneweg, da nicht alle etwas mit dem Begriff DocZins anfangen könnten: Das ist eine finanzmathematische App, mit der wir in der Investorenausbildung zu tun haben. Denn wer rechnen kann, lässt sich nicht von Milchmädchenrechnungen der Autoleasing-Verkäufer oder Immobilien-Finanzierer über den Tisch ziehen:

„Hallo lieber Andreas, heute möchte ich dir zu Deinem Amüsement eine kleine Geschichte erzählen, bei der der DocZins mal ganz anders verwendet wurde:

Unser Duschkopf ging durch das Auf- und Zuschwingen der Duschwand kaputt, weil wir ihn nie richtig hochgeklappt hatten. Nach seiner Reparatur ging es mir auf die Nerven, dass unsere Tochter da nicht umdenken wollte. Also rechnete ich ihr mithilfe des DocZins vor, auf wie viel Geld sich ein weiterer neuer Duschkopf verzinst hätte, wenn sie dieses Geld erben würde in vielleicht 40 Jahren. Und klebte ihr an die Stelle im Bad den Satz „2000 € haben oder nicht haben“.

Ob du es glaubst oder nicht, das hat jetzt allmählich Wirkung gezeigt 😉!“

Herzlichen Dank, rufe ich in eine der schönsten Ecken Stuttgarts hinein, für dieses Beispiel gelebter Wohlstandsbildung, das ist pragmatische Pädagogik, die ich gerne zur Nachahmung empfehle. Dann heißt es ab jetzt nicht mehr „Denn wer rechnen kann, ist im Vorteil“, sondern „Denn wer rechnen kann, belohnt sich mit kooperativeren Kindern.“

Es grüßt dich, liebe Wohlstandsbildner-Mama, und euch ganz herzlich

Andreas, der Wohlstandsbildner.

„Denn Wohlstand ist nicht nur eine Frage des Kontostands, sondern zuerst einmal die Frage, ob wir rechnen können.“

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