#107 Stress, Wachstum und Resilienz

Dauer: 30:41

Zwischen Zinsentscheidungen, emotionaler Kontrolle und nachhaltigem Vermögensaufbau – Ein Leitfaden für kluge Investoren.

Der heutige Podcast schert in der Reihe der vergangenen Ausgaben etwas aus, weil die Ausrichtung eine eher introvertierte ist. Heute geht es um Innenschau und den Umgang mit Situationen, die wir als Investoren bedrohlich finden; es geht um einen Einblick ins Tun der Investorengemeinschaft der Wohlstandsbildner; und ich will euch die Vertrauen schaffende Kraft eines einfachen, deutschen Wortes vorstellen, dass auf keiner Dienstleistungs-Website mehr fehlen sollte für Menschen, die man für das eigene Angebot gewinnen möchte.

In der Oktober-Ausgabe soll es dann wieder extrovertierter zugehen, zum Beispiel mit dem Blick auf institutionelle Investoren und auf Gesetzesveränderungen, oder besser gesagt: Gesetzeserweiterungen, die jedem freiheitsliebenden Investor und Mensch missfallen dürften.

Investorenjubel oder Inflationsangst? Die zweischneidige Zinspolitik unserer Zeit

Wie der Heinrich im ersten Band von Goethes Faust deklamiere ich „Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust“ – und das ziemlich laut, wenn ich nämlich an die bevorstehenden Zinssenkungen der Federal Reserve jetzt im September 2024 denke. Auf der einen Seite freue ich mich als Investor, gemeinsam mit der gesamten Wohlstandsbildner-Gemeinschaft, denn sinkende Zinsen bedeuten für uns: Jetzt können wir geplante Exits einiger unserer Investitionen durchziehen, und Vorabausschüttungen pro Quartal oder Halbjahr, wo vorgesehen, können auch wieder aufgenommen werden, wenn Liquidität zurückgefahren werden kann.

Warum ist das so? Mit fallenden Leitzinsen gibt es weniger Zinsen auf in Geldwerten angelegtes Kapital, etwa in Anleihen. Also wird es wieder attraktiver, Geld in Sachwerte zu investieren. Das gilt für Kleinanleger genauso wie für einen guten Teil der Institutionellen, die länger schon Ausschau halten nach werthaltigen Entwicklungsimmobilien und Infrastruktur-Projekten. 

Wer sich aber nicht unbedingt freut über die anstehenden Geldlockerungen, das ist der Endverbraucher in mir. Denn wir sehen ja, dass die vor zwei Jahren völlig entgleiste Inflation bis heute nicht wirklich eingefangen werden konnte, weder in Amerika noch bei uns in Europa. D. h., wie es auch weltweit gehörte Ökonomen sagen: Wir werden uns noch für längere Zeit auf ein Leben einstellen müssen, das spürbar immer teurer wird. So günstig, wie wir vor 2021 jedenfalls gelebt haben, wird es nie wieder.

Mit dem Zeitpunkt der Zinssenkungen, die nun von Jerome Powell und Christine Lagarde vorgenommen wurden, sieht man allerdings, was den beiden am Ende doch am wichtigsten ist – Geldstabilität oder Wirtschaftswachstum? Es obsiegt immer das Wachstum. Eine Rückkehr zu einer wirklich soliden Geldpolitik werde ich in meiner Lebenszeit wohl nicht mehr erfahren dürfen, denn dazu ist der globale Schuldenberg viel zu groß.

Wie auch immer, wir müssen uns mit den Zins-Entscheidungen arrangieren – eine Lösung, die ohne irgendeine Art von Schmerz daherkommt, gibt es seit 1971 mit der Goldentkopplung und spätestens seit Mario Draghis What-ever-it-takes-Geldpolitik nicht mehr. Was bleibt uns also übrig? Das verstärkt zu tun, was schon immer sinnvoll war: Strategisch klug investieren, Wert schaffen mit Produktivkapital, nachhaltig Vermögen aufbauen mit einem immer breiteren Portfolio. So schützen wir uns einerseits vor der Inflation und gleichzeitig erwirtschaften wir Gewinne, um alle künftigen Kostensteigerungen gleichmütiger ertragen zu können.

Im Cockpit oder im Portfolio: Über die Kunst, in schwierigen Zeiten fokussiert zu bleiben

In einem meiner letzten Flüge kam es zu einer potenziell lebensgefährlichen Situation. Es war ein besonderer Flug, denn ich hatte hinten zwei Passagiere sitzen, einer der beiden sterbenskrank. Den begleite ich seit einigen Monaten im Rahmen meiner ehrenamtlichen Hospizarbeit; und jetzt war es so weit nach viel Planung und Koordination, dass der gemeinsame Flug stattfinden konnte. So ein Flug, das war nämlich so etwas wie sein letzter Wunsch.

Neben mir im Cockpit saß ein Pilotenkollege von mir, also auch ein Scheininhaber, den ich dabeihaben wollte zur Unterstützung als Safety Pilot, als Unterhalter unserer Passagiere, damit ich mich aufs Fliegen konzentrieren konnte, und als Fotograf. Denn wir haben vereinbart, dass wir noch aus der Luft Bilder vom Flug und unserer Zwischenlandung im Allgäu per Whatsapp ins Hospiz schicken; dort werden sie ausgedruckt und auf den Nachttisch des fliegenden Hospizgastes gestellt. Und wenn der erschöpfte Mann nach Landung und Rückfahrt ins Hospiz in sein Zimmer kommt, wirken diese Bilder wie eine Raum-Zeit-Verzerrung, die erst verwirrt – und dann ziemlich glücklich macht.

Jetzt werden die Bilder bei jeder Gelegenheit gezeigt und kommentiert, womit mein Schützling den Flug schon mindestens 35 Mal durchlebt hat und sämtliche Hospizgäste- und mitarbeiter gleich mit. Das ist auch eine Form der Rendite, die nicht das Bankkonto erhöht, aber das Seelenkonto. Und wir wissen alle, welche Rendite am Ende unseres Lebens wirklich zählt.

Nun ist in diesem Flug etwas vorgefallen, das mich noch länger beschäftigt hat – und das für mich auch eine Wohlstandsbildner-Lehre bereithielt.

Was sind die kritischen Phasen eines Flugs, in denen es mit Abstand am häufigsten zu Unfällen bis hin zu tödlichen Abstürzen kommt? Na klar, das sind der Start und die Landung. Das gilt für alles, was fliegt: für die Kleinfliegerei mit einem ultraleichten fliegenden Gartenstuhl oder einer 4-sitzigen Propellermaschine, wie ich sie geflogen habe; und genauso gilt es für die kommerzielle Luftfahrt mit einem Airbus 380 bis hin zur Weltraumfliegerei – denn im Weltraum ist noch nie ein Mensch ums Leben gekommen, immer nur während des Starts oder der Landung. Deshalb auch lautet die Vorgabe beim Vorflugbriefing für die Passagiere, dass der Pilot beim Starten und Landen nicht angesprochen oder sonst wie abgelenkt werden sollte – und genau dagegen hat niemand Geringeres verstoßen als? Mein Pilotenkollege an meiner rechten Seite.

Dazu muss man wissen, dass es an diesem Tag über 30 Grad warm war, was in der Fliegerei wegen der geringeren Luftdichte immer auffordert, noch vorsichtiger zu sein als ohnehin schon. Wir hatten über eine Stunde mühsames Boarding hinter uns, weil mein Hospizgast körperlich nicht mehr gut unterwegs war – und drumherum waren Freunde, Verwandte, ein bisschen Presse – es gab für mich also viel zu bewältigen, denn natürlich fühlte ich mich als Initiator und verantwortlicher Pilot, was abgekürzt mit PIC ausgedrückt wird für Pilot in Command – fühlte ich mich, ja eben, besonders verantwortlich. Das war Stress, und nicht wenig. Aber natürlich war es positiver Stress, gewollt, erwünscht, herausfordernd, und deshalb habe ich das Ganze ja auch gemacht.

Wir stehen also am Rollhalt unserer Piste und wollen starten: Es war heiß, die Luft liefert uns wenig Auftrieb, wir aber hocken zu viert im Flieger und sind nicht überladen, aber eindeutig ziemlich schwer. Meine Startstreckenberechnung gab dennoch grünes Licht, dass wir spätestens nach 600 m Startrollstrecke abgehoben sein sollten mit dann gut 15 Metern unter uns, um jeden Lastwagen überfliegen zu können, der unseren Flugweg am Ende der Piste regelmäßig kreuzt. Und genau so kam es auch, das lief schon mal gut.

Jetzt die zweite und gefährlichere Phase des Starts, der Steigflug. In einem früheren Podcast habe ich so einen Steigflug schon mal beschrieben und was da alles passieren kann, mit der Folge schlimmer und tödlicher Abstürze. Ja, und auch, wenn ich einen Todgeweihten hinten drinsitzen hatte, war ich selbst an diesem Tag nicht gewillt, zu sterben – und wenn doch sterben, dann bitte nicht durch blöde Pilotenfehler. Ich also, schwitzend und voll konzentriert, ziehe in rund 80 Meter Höhe den Flieger in eine Rechtskurve, um dem vor uns liegenden Dorf etwas Lärm zu ersparen. Nicht viel später nun das: ich habe die Kurve noch nicht mal beendet, wir hängen noch immer krumm in der Luft mit gerade mal 130 Stundenkilometern und steigen mühsame 500 ft pro Minute, und wir sehen kaum was außer Himmel, was im Steigflug zwar normal, aber eben auch gefährlich ist, falls Gegenverkehr kommen sollte – da hält mir mein Co-Pilot sein Handy vor die Nase und flötet gut gelaunt ins Headset: „Und jetzt mal alle herschauen zum ersten Selfie des Tages!“

Ich weiß nicht mehr, was ich da gesagt habe – zum Erinnern war wohl die Arbeitsbelastung in meinem Hirn zu groß. Es wird irgendwas gewesen sein im Sinne von „jetzt nicht“ oder „oh bitte, lass gerade den Blödsinn“. Dem Stress geschuldet kam es wohl recht ruppig raus, und mein Co. meinte dann nur, oh je, ich wäre aber geladen, oder so etwas in der Richtung. Ich hab mich auf keine Diskussion eingelassen, denn es ist außerhalb jeder Diskussion, dass Selfies und alles, was beim Steuern eines Flugzeugs während des Steigflugs ablenkt, absolut tabu sind.

Zur Fehlerkultur in der Luftfahrt und guter Airmanship gehört es, dass darüber in einer ruhigen Minute gesprochen wird; ich habe es an dem Tag nicht mehr geschafft, dazu war noch zu viel zu bewältigen, bis alle wieder gut Zuhause waren. Aber dieses Podcastkapitel ist ein Anfang, und die nächste Gelegenheit kommt, um das in einem verspäteten Debriefing nachzuholen.

Mir hat diese Anekdote allerdings etwas Wertvolles gezeigt – und das leitet über zu einer kritischen Phase, die einige Wohlstandsbildner derzeit während des Flugs mit einem unserer Emittenten erleben, natürlich metaphorisch gesprochen: mir wurde klar, dass etwas sehr sinnvoll und wichtig sein kann, nämlich: das Maß an Herausforderung, dem wir uns in einer Situation stellen müssen, zum Gradmesser zu machen für das Maß an Emotionen, das wir uns in dieser Situation erlauben. Oder anders ausgedrückt: Je schwieriger eine Situation ist und je mehr du gestresst bist und ausrasten könntest, desto rigider halte deine Emotionen in Zaum, um einen klaren Kopf zu behalten.

Bezogen auf die Fliegerei, vor allem bei Start und Landung, heißt das: In diesen Phasen geht es nur um eins – das Flugzeug so zu steuern und alle Parameter dafür so 130%ig im Auge zu behalten, dass eine sichere Landung oder der sichere Übergang in den Reiseflug gewährleistet sind. Und danach ist dann wieder Klatschen dran, Selfies machen, Witze erzählen, die Schönheit der Erde bewundern und alles andere, was das Herz begehrt. Aber davor soll es so ausschließlich wie möglich nur um die Sache gehen, um dafür zu sorgen, dass man danach überhaupt wieder Emotionen haben kann, weil man eben die kritischen Phasen überlebt hat.

Bezogen auf die Wohlstandsbildnerei geht es nicht gleich um Leben oder Tod, aber es geht um Geld; und Menschen werden bei diesem Thema schnell genauso emotional, wahrscheinlich, weil sie sich eben nicht in ihrem Leben bedroht fühlen und deshalb eine Menge emotionaler Ladung übrig haben für das drittwichtigste Überlebensmedium in unserer Gesellschaft nach Sauerstoff und Ernährung – und das ist Geld. 

Und der Vergleich und die Lehre, die ich aus der Fliegeranekdote für mich ziehe, sieht nun so aus: Je kritischer die Phase einer Investition aussieht, in der sich ein Investor befindet, desto menschlicher ist es, emotional zu reagieren, aber desto hilfreicher wäre es, gerade diese Emotionen während dieser Phase unter Kontrolle zu halten, um dieselbe zu bewältigen. Und danach sind dann wieder gerne Emotionen angebracht – sich also freuen, wenn alles gutgegangen ist und sich das Investment wieder in einen gemütlichen Reiseflug begeben hat, oder sich fürchterlich ärgern, wütend oder traurig sein, was immer dann halt in einem hochkommt, wenn das Geld am Ende verloren gegangen sein sollte.

Aber eben bitte nicht vorher durchdrehen oder zur Party einladen. Wenn es gerade heikel zugeht, sollte es ausschließlich um die Sache gehen.

Nun, konkret bei den Wohlstandsbildnern geht es in dieser Sache gerade um einen Emittenten, der all die Jahre, gut sichtbar für alle, ganz ordentlich seiner Aufgaben nachgekommen ist, nämlich die Wertschöpfungsketten zu installieren, die wir mit vielen Millionen initiiert haben. Wo ist also das Problem, wo ist die kritische Phase bei speziell diesem Flug? Dieser Emittent verhält sich seit einiger Zeit nicht mehr so, wie wir Investoren es gerne hätten. Da geht es um Zusagen, die wiederholt nicht eingehalten wurden, und es geht um mangelnde Kommunikation und Transparenz, was alles läuft und nicht läuft.

Und das schürt Bedenken und Sorgen; da kommen immer mehr Frust und Ärger auf, Ungeduld, Schuldzuweisung und Gedankenspiele, wie man mit dem Mann wieder richtig ins Gespräch kommen könnte.  

Die Parallele mit der kritischen Phase des Steigflugs hat mir gezeigt, was jetzt klug sein könnte: Die Sache in den Mittelpunkt zu stellen. Emotionen bringen jetzt wenig, sondern gefährden nur den weiteren Verlauf, der sich auch genauso gut als erfreulich herausstellen kann. Denn die Wertschöpfungsketten arbeiten ja für uns, nur erfahren wir davon zu wenig und die Rendite bewegt sich auch noch nicht im angestrebten Rahmen.

Ein Buch, das in Amerika 3 Millionen Mal verkauft wurde, bringt mein Fazit zu dem Ganzen ziemlich gut auf den Punkt, wenn auch ungewohnt deftig ausgedrückt. Der Titel des Buches lautet nämlich „Die subtile Art des drauf Scheissens“. Auf Englisch heißt es „The Subtle Art of Not Giving a F*ck”. Der Autor des Buches vertritt zwei einfache Thesen:

1. Es gibt kein Leben ohne Probleme, was unser Leben als Investor natürlich einschließt. Und 2.: Wenn es schon kein Leben ohne Probleme gibt, dann wähle klug, mit welchen du dich beschäftigst. Es gibt Probleme, auf die kannst du scheißen, weil dich die Beschäftigung mit ihnen runterzieht. Und es gibt Probleme, die kannst du umarmen, weil sie dich in irgendeiner Weise voranbringen und früher oder später sogar glücklich machen können – wenn du die Probleme nämlich gelöst hast.

Ich glaube ganz stark, Probleme mit Emittenten gehören zur zweiten Kategorie.

Exklusiv und wegweisend: Das Midyear Momentum Meetup als Schlüssel zu neuen Investments und Erkenntnissen

Um Interna zu einzelnen Investitionen zu besprechen, bietet sich eine Plattform für Wohlstandsbildner besonders an – nämlich das 3M-Treffen. 3M, das steht für das Midyear Momentum Meetup, also das Halbjahresdynamik-Treffen, wie ich das jetzt mal übersetze. Die Einladung für diese Online-Veranstaltung, die immer Anfang Oktober und April stattfindet, die ging schon an alle investierten Wohlstandsbildner raus.

Wer bekommt diese Einladung? Nur jene Investoren, die die Investorenausbildung wenigstens bis zur zweiten Stufe absolviert haben und die in mindestens einer der drei Fundamentalsäulen 1-3 innerhalb der Säulenstrategie investiert sind. Wer noch nicht investiert ist, für den sind ja Informationen über bestehende Investitionen uninteressant. Und wer ausschließlich in Gelegenheiten der vierten Säule investiert ist, ist in meinem Sinne kein Wohlstandsbildner, denn er hat sich ja nur für einzelne Gelegenheiten interessiert, folgt aber nicht der Säulenstrategie nach institutionellem Vorbild.

Warum erwähne ich dieses interne Treffen aber jetzt im Rahmen von diesem öffentlichen Podcast hier? Weil ich damit eine der meistgestellten Fragen beantworten kann, die da lauten: Wie erfahre ich von neuen Investments? Oder: Wie kriege ich mit, was läuft?

Dafür sind die beiden 3M-Treffen da: Denn wir sprechen über alle Säulen und Emittenten und beleuchten deren status quo. Und dabei zählt nicht, wer was in welcher der drei Säulen hat oder nicht hat; alle bekommen alles mit. Für mich steht diese Offenheit für Transparenz, wie sie auch für Instis selbstverständlich ist. Außerdem geht es immer auch um finanzielle Bildung, die nicht abschrecken soll, sondern aufklären; und die soll ermutigen, in Problemen Renditechancen zu sehen; die soll auch daran erinnern, dass Investieren kein Ponyritt in einer Manege ist, sondern ein unternehmerisches Unterfangen, in dem Probleme ganz normal sind.

Meine Auffassung von Transparenz und Ehrlichkeit ist hier womöglich untypisch für die übliche Finanzwelt. Aber der fühle ich mich, wie schon oft gesagt, eh nicht zugehörig; in der Investorenwelt laufen die Dinge anders. Es ist doch so:

Der Werbung halber werden überall, aber vor allem in den Social Media und in der Finanzbranche – werden überall immer nur die guten Zeiten publik gemacht, Erfolg, Spaß, Gesundheit, Power – in einem Zeitalter, wo man sich per Selfie nur happy zeigt am Strand, im Cockpit, im Konferenzraum, gestylt und aufgehübscht, denn das Leben ist doch eine einzige Erfolgsstory.

Für mich ist das langweilig, denn es geht an der Realität vorbei. Für mich ist die Story spannend, lehrreich und erfolgreich, die nicht die meisten Glücksmomente zu bieten hat, sondern die die meisten Probleme, Hürden, Verluste überwunden hat und in Gewinne oder wertvollen Erfahrungen umwandeln konnte. In den letzten 15 Jahren Wohlstandsbildung gab es nicht allzu viel Probleme und Hürden, alles lief und läuft ordentlich bis höchst erfreulich.

Jetzt gibt es mal etwas, wie mit diesem erwähnten Emittenten, was nicht so läuft, wie wir das wollen; es wurde gewissermaßen Zeit, dass das kommt. Und es ist eine Gelegenheit, um zu beweisen, dass man nicht nur ein Schönwetter-Investor ist, sondern auch in turbulenter Luft einen klaren Kopf behält und sich daran erinnert: Wir sind keine Sparer, die ihre Zinsen am 01. Dezember einsammeln. Wir investieren, um zu gewinnen – und es gibt Gewinne, die fallen einem in den Schoß – ich erinnere da an den ersten Club Deal –, und es gibt Investitionen, die sich einem trotz bester Plausibilitätsprüfung widersetzen. Und dann sind Durchhaltevermögen, Gelassenheit, Geduld gefragt. Wie will man denn sonst Resilienz und Erfahrung als Investor aufbauen, wenn man nie auf Widerstand trifft?

Doch das 3M-Treffen ist natürlich auch eine Plattform für erfreuliche Dinge, um z. B. über neue Investitionen aufzuklären, an denen ich forsche, arbeite oder in die ich schon investiert habe mit guten Erfahrungen. Und dieses Mal gibt es wieder Spannendes zu berichten, was sowohl für das kleine als auch für das schon ganz große Portfolio feine Sachen zu bieten hat.

Ja, auch diese Neuheiten für Wohlstandsbildner bleiben meistens intern, aus gutem Grund: Wir haben keinen Investment-Bauchladen, in dem alles zu finden ist, wonach die Medien und die Masse gerade schreien und das man sich jederzeit greifen kann. Im Gegenteil: Wir haben nur eine kleine, exklusive Auswahl, und das auch noch zeitlich begrenzt, weil die Säulenstrategie mit ihren Kriterien alles andere, und viel Plunder darunter, ausgesiebt hat. Aber das, was übrigbleibt, passt dafür vollkommen zu dieser Strategie und zu jedem, der diese Strategie und unser gesamtes Tun verstanden und verinnerlicht hat.

Wer sich an das 4 %-Prinzip in der Ausbildung erinnert, der weiß, dass ich ein großer Verfechter von Klasse bin, anstatt Masse. Und das gilt selbstverständlich auch für die Zielgruppe der Investoren selbst. Deshalb verfahre ich anders als diejenigen, denen es um Masse geht: Ich wünsche mir Co-Investoren, die durchblicken und nicht durchdrehen. Die abwägen und niemandem, auch mir nicht, blind hinterherlaufen. Die sich Dinge anschauen, nachdenken, reinspüren, mitreden, selbst entscheiden.

Deshalb bin ich recht sicher, dass die Investorengemeinschaft der Wohlstandsbildner nicht mehr als 1.500 oder 1.600 Mitglieder haben wird. Und dann sind auch die Seminare nicht mehr unbedingt nötig. Dann ist ständig so viel Geld durch Investitionen und Ausschüttungen im Umlauf, dass ich mich auf das konzentrieren kann, was mich die letzten Monate beschäftigt und gefreut hat – neue, allerfeinste, weil exklusive Wertschöpfungsketten mitzugestalten oder zu finden.

Aber keine Frage: Bis dahin werde ich die Finanzausbildung anbieten, mit großer Begeisterung und der üblichen Ansteckungskraft, wie ich hoffe.

Ein erster Anruf, der alles verändert: Über die Entscheidungskraft des Dialogs

„Hätten wir doch nur früher miteinander geredet.“ Das haben wir alle schon mal gehört oder gesagt, wenn eine Aussprache mit jemandem, unkomplizierter als gedacht, ein Missverständnis ausräumt, das viel zu lange für Missstimmung oder sogar für Ärger und Konflikt gesorgt hat.

Nicht selten spielen sich Konflikte auch nur im eigenen Kopf ab; da gibt es dann kein anderes Gegenüber als den eigenen Zweifel, der zum Beispiel dafür sorgt, viel zu lang eine Entscheidung vor sich herzuschieben – eine Entscheidung, die eigentlich unkomplizierter als gedacht ist und den Weg hin zu schwungvollen Entwicklungsschritten öffnet, zum Beispiel in Richtung Investorentum und Vermögensaufbau.

Ich habe all die Jahre unterschätzt, nein, gar nicht bemerkt, wie sehr Zweifel die Entscheidungskraft etlicher Menschen blockieren können. Diese Menschen hören meine Podcasts rauf- und runter, jede Zeile der Website wird gelesen, die kostenfreien Finanzwebinare besucht, aber sich für die Investorenausbildung anzumelden, das schaffen sie nicht.

Solche Zweifel – und ich zitiere jetzt aus den Erfahrungen der letzten Monate – klingen dann so:

  • Bin ich nicht zu alt für diese Art finanzielle Bildung und Vermögenskonzept?
  • Bin ich in der Lage, das später für mich alles tatsächlich umzusetzen?
  • Habe ich genügend Geld, um in die drei Säulen investieren zu können?
  • Verstehe ich das überhaupt, wo ich mich doch nie für Finanzen bisher interessiert habe?
  • Macht diese Investorenausbildung für mich Sinn, wenn doch mein Partner schon immer für das Finanzielle zuständig war?
  • Kann ich nicht auch gleich investieren, ohne diese Ausbildung? Denn Andreas geht es doch eh darum, die Investorengemeinschaft der Wohlstandsbildner zu vergrößern, um größere Investments für alle zu ermöglichen?
  • Kann ich ohne meinen Partner das Seminar besuchen, wenn der keine Lust auf Seminare hat, wir aber in Gelddingen bisher alles gemeinsam besprochen haben?
  • Sollte ich meine Kinder überreden, sich für das Thema zu interessieren, wenn es doch so düster aussieht mit Rente, Inflation und Krisen?

Ich denke, diese paar Beispiele einer langen Liste an Fragen genügen, um solche Zweifel als Bremsklötze für alle weiteren Schritte auszumachen, wie immer diese Schritte dann aussehen können – Hauptsache, man geht voran und läuft nicht mit den immer gleichen Fragen im Kreis herum.

Dabei wäre es doch so einfach, uns eine E-Mail zu schicken oder ein Telefonat zu vereinbaren, um Bedenken und Sorgen in wenigen Minuten zu klären, und um danach sagen zu können: „Na, das war ja einfach. Hätten wir doch nur früher miteinander geredet.“ Aber diese Kontaktaufnahme ist offensichtlich nicht so einfach, denn sonst würde sie ja viel öfter in Anspruch genommen.

Gerade in Geldfragen spielen der Planer und der Wohlfühler in uns eine dominante Rolle. Finanzen sind in Deutschland eben doch oft ein angstbesetztes, unbequemes Thema. Und Planer und Wohlfühler schieben unbequeme Themen gerne vor sich her und wollen damit schon gar nicht andere direkt konfrontieren – und wenn es nur für ein Informationsgespräch wäre.

Warum erzähle ich euch das alles? Damit ihr die Tragweite ermessen könnt, die in einem simplen Wort liegen kann, das jetzt auf der Wohlstandsbildner-Website ganz oben rechts in der Menüleiste steht, und das wir ab sofort an vielen Stellen unserer Öffentlichkeitsarbeit platzieren; und dieses simple Wort lautet: Erstgespräch.

Da steht es jetzt; und kaum, dass es da steht, wird es dankbar als das verstanden, was es aussagen soll: Es ist eine Einladung, mit uns zu sprechen, uns persönlich kennenzulernen, Fragen loszuwerden, am Telefon oder per Videokonferenz.

Erstgespräch – als hätte es dieses Wort gebraucht, um so manche Zweifelphase erheblich abzukürzen. Die Kontaktseite im Menü der Website hatte augenscheinlich nicht diese Wirkung einer Einladung, um auf uns zuzukommen.

Und das ist deshalb mein Rat an alle, die jetzt zuhören: Viele, die meinen Podcasts lauschen, haben Websites und vielleicht auch ein Angebot, das Fragen in den Köpfen der Interessenten entstehen lassen kann. Probiert es also aus: Lasst die Kontaktseite stehen, aber die Einladung zum Erstgespräch sollte unübersehbar sein.

Und wer sich jetzt bei uns meldet, mit zwei oder drei Terminvorschlägen, dann melden sich Patrick oder Lisa zurück, vielleicht auch ich selbst, wenn die beiden gerade verhindert sein sollten, oder weil es sich um große Geldmengen oder große Fragen handelt.

Und dieser Anruf hat dann auch größte Priorität bei uns, da wird pünktlich auf die Minute durchgeklingelt, weil Pünktlichkeit ja auch zu der übergeordneten Eigenschaft zählt, die in der Investorenwelt viel bedeutet: Zuverlässigkeit. Und die beiden Eltern der Zuverlässigkeit heißen Vertrauen und Interesse am anderen.

Diese Priorisierung hat vor einigen Jahren zu einem netten Dialog und zu Konsequenzen geführt, die mich sprichwörtlich so geerdet haben, dass ich mich noch recht gut an den Dialog erinnere: Da rufe ich also jemanden pünktlich an, der sich dazu durchgerungen hat, per E-Mail um ein Telefonat zu bitten. Wir unterhalten uns recht munter, alle Fragen waren schnell abgehakt. Da fragt mich mein Gegenüber:

„Andreas, rein akustisch verstehe ich dich gut. Aber ich höre immer so eine Art klopfendes Brummen im Hintergrund. Darf ich fragen, was das ist?“

Ich antworte: „Das ist ein Motor.“

Er: „Ach so, du sitzt im Auto! Klingt aber irgendwie eher wie ein Traktor.“

Ich: „Das ist es auch, aber einer, der 250 km/h schnell ist und zwei Flügel hat.“

Er: „Na sowas, du fliegst gerade!? In welcher Ecke der Republik treibst zu dich denn herum?

Ich: „Bin gerade an Donaueschingen vorbei, auf dem Weg in die Österreichischen Berge.“

Er: „Das ist ja allerhand. Da kommst du doch am Bodensee vorbei, oder?“

Ich: „Stimmt, in gut 10 Minuten werde ich ihn überfliegen. Warum fragst du?“

Er: „Weil ich in der Nähe von Bregenz wohne, aber noch auf der deutschen Seite. Wenn du nach Vorarlberg reinfliegen solltest, kommst du doch am Flugplatz Hohenems-Dornbirn vorbei. Wenn du Zeit hast, lade ich dich auf einen Kaffee beim Italiener ein, der direkt am Platz ist. Ich hatte dort öfter beruflich zu tun.“

Ich: „Abgemacht, ich habe Zeit. Estimated time of arrival ist 13.35 Uhr. In einer guten halben Stunde sollte ich landen.”

Und dann sind wir auf der Terrasse gesessen, bei Pizza und Espresso. Angesichts solcher Koinzidenz würde Patrick wieder von Voodoo sprechen.

Ich weiß es heute besser, was das war: Die Magie des Erstgesprächs.

Es grüßt dich ganz herzlich

Andreas, der Wohlstandsbildner.

Denn Wohlstand ist nicht nur eine Frage des Kontostands, sondern immer auch eine Frage der Kommunikation.

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