#114 Politik & Profit Teil 2

Dauer: 25:05

Warum ist das wirtschaftliche Klima in Deutschland so angespannt? Und welche Chancen bestehen trotz aller Herausforderungen? Außerdem: Genussanekdoten als Auffanglinien für mehr Lebensfreude – denn Wohlstandsbildung geht über Geld hinaus.

Shownotes:

Weinlage Romanée-Conti

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Wer sich aus Investorensicht unwählbar gemacht hat für die Bundestagswahl 2025

Der Wohlstandsbildner-Podcast! Servus und hallo zu einer neuen Portion Wohlstandsbildung mit der Fortsetzung des in diesen Tagen akuten Themas Politik & Profit und was die Bundestagswahl in Deutschland für Investoren bedeutet.

Doch vorher eine Frage in eigener, ganz persönlicher Sache: Sagt mal, ihr treuen Podcast-Hörer da draußen, habt ihr das Gefühl, dass die Inhalte meiner Podcasts öfter, als gewohnt, ins Pessimistische, Aufgeregte, Negative abgleiten?

  • Wenn nein, würde mich das freuen.
  • Wenn ja, dann bin ich nicht allein mit meiner Selbstdiagnose, dass ich speziell seit drei Jahren immer öfter gereizt bin, wenn ich mich mit deutscher Politik und Wirtschaft beschäftige.

Und das gefällt mir nicht. Oder positiv gesagt: Ich sehe mich als kritischen, aber insgesamt gut gelaunten Menschen, der das Leben als spannende Erfahrung sieht, eine Erfahrung, die er mit all ihren interessanten Kontrasten in sich aufnehmen und genießen will.

Doch ich habe den Eindruck, immer weniger häufig dieser Mensch zu sein angesichts des Übermaßes an Entscheidungen der Politik, deren Ergebnisse traurig bis desaströs sind für Deutschland und jeden von uns. Wir können das sehen, spüren und bezahlen. Und dann finde ich die Kontraste nicht mehr so interessant, sondern belastend, wenn sich mir die dunkle, unerlöste Seite eines jeden Kontrasts ständig in den Fokus drängt und ich dabei vergesse oder es nicht schaffe, emotional in Balance zu bleiben.

Der heutige Podcast ist zweifellos ein Beweis für diese unerfreuliche Tendenz, denn es geht

  • um die gerade wirtschaftlich total miese Stimmung im Land,
  • es geht in diesem Podcast und im 3. und letzten Teil dieser kleinen Serie um die mir unverständliche Verehrung von Leuten, die ihre Persönlichkeit mit viel Pomp und Propaganda aufbrezeln, in ihren politischen Aufgaben aber Totalversager sind und es geht
  • um die immer breiteren Gräben, die sich zwischen großen Bevölkerungsgruppen auftun; diese Gräben werden ausgebuddelt von alten Ressentiments, von zunehmend ideologischer Meinungsmache und ausgebuddelt von einer inflationär verwendeten Wortwahl, die lieber pauschalverurteilt, als aufklärt, Beispiel Nazi, Verschwörungstheoretiker, Klimaleugner, Woke, Demokratiefeind, Populist, Extremist, Kapitalist – alles Bezeichnungen, die abstempeln und etikettieren und einen Dialog kaputtmachen.

Überall dieses Rechts-Links-Gut-Böse-Denken mit zunehmend aggressiven, ausgrenzenden Untertönen. Dabei gibt es doch auch die andere Seite, gibt es für mich und für jeden Wohlstandsbildner genug erfreuliche Themen, wie

  • der Dienstleistungssektor zieht wieder ganz kräftig an
  • der Ausbau der erneuerbaren Energien kommt gut voran
  • die Leute geben wieder mehr Geld aus, unter anderem für viel Elektroautos,
  • ein Blick ins aktuelle Wohlstandsbildner-Portfolio,
  • geplante Projekte wie die Deutschland-Tour mit vielen positiv gestimmten Investoren,
  • fallende Leitzinsen in Europa,
  • unerschrocken-coole Emittenten, die sich nicht von der Kurzsichtigkeit der Märkte beeinflussen lassen,
  • richtig gut gelaunte, unterhaltsame Finanzseminare und vielleicht sogar
  • einen spürbaren Politikwechsel nach den bald 20 Jahren Merkel-Scholz-Politik, die in ihrer Reformfeindlichkeit nicht voneinander unterscheidbar war.

Und trotzdem, der lichten Seite im Ringkampf um Aufmerksamkeit und Lenkung unserer Fokussierung kann man gar nicht genug Energie zuführen, deshalb: Mit dem heutigen Podcast will ich den erfreulichen Dingen des Lebens ein weiteres Elemente hinzufügen – und zwar in den nächsten paar Folgen als festen Wohlstandsbildner-Podcast-Bestandteil: immer am Ende, egal, worum es vorher ging und wie hell oder dunkel die Thematik war. Das Ziel: möglichst nach jedem Podcast wieder etwas heiterer gestimmt, faszinierter, neugieriger oder dankbarer in die Welt schauen. Nennen wir dieses Element das Gute-Laune-Genusselement, oder kurz: das GLG.

Ein GLG erinnert mich als Pilot an sog. Auffanglinien, die in der Navigation mit einem Flugzeug lebensrettend sein können. Eine Auffanglinie ist eine markante geografische Linie (z. B. ein Fluss, eine Autobahn oder eine Küstenlinie, manchmal auch nur eine Stromtrasse), nach der du suchst, um dich nach einem Navigationsverlust neu zu orientieren.

Und mich und euch sollen diese Genusselemente gleichfalls helfen die rettende Linie zuversichtlicher Fokussierung wiederzufinden nach einem eventuellen emotionalen Orientierungsverlust, wie er schon mal vorkommen kann in Wolken unschöner Themen wie Wahlkampfideologien, Korruption, Donald Trump, Cum ex, Amnesie-belastete Bundeskanzler, Klageweltmeister als Wirtschaftsminister und anderer unappetitlicher Dinge.
Nein, diese GLG-Auffanglinien sollen sicherstellen, worum es letztlich geht: um Lebensfreude durch Lebensgenuss, wozu ich auch finanzielle Bildung zähle und Bildung allgemein.

Lebensgenuss! Allein dieses Wort verbreitet doch schon gute Laune. Und wie sehen nun diese Genusselemente genau aus in den nächsten Podcast-Folgen?

Ganz unterschiedlich, so eine genau Vorstellung habe ich selbst noch nicht. Es wird sich aber immer um eine Art Genussanekdote handeln, mal nur in Form eines kurzen Zitats, oder mit dem Bericht eines lehrreichen Genusserlebnisses, mit der Aufklärung über vollendete Genusszelebrierung, wenn es etwa um Essen, Wein, Kaffee, die Fliegerei, Sport und Gesundheit, Musik, Kunst, Architektur und Literatur geht, also um Themen, mit denen ich mich immer wieder selbst gerne beschäftige und wo es mich als Amateur freut, wieder ein paar Zentimeter weiter, höher gekommen zu sein, um das Schmackhafte, Schöne und Gesunde im Leben noch ein wenig bewusster genießen zu können.

Wobei man nicht vergessen darf: auch in großen Genuss-Höhen wird die Luft naturgemäß dünn, da fällt das Atmen schwer, man muss sich mehr anstrengen, weshalb sich auch nur wenige da oben tummeln. Durchschnitt ist einfacher, als Exzellenz anzustreben. Und ich sage bewusst „anstreben“, denn der Wunsch nach Exzellenz ist ein Weg ohne Ziel und Ende, es ist zum Glück ein lebenslanges Genussstreben, was Exzellenz so erfreulich von Perfektion abgrenzt.

Es sind alles nur Meilensteine, die wir erreichen, wie die Meilensteine der 4 Stufen finanzieller Entspannung – wo wir kurz ausruhen, und dann geht es weiter. Und es gibt sogar Gute-Laune-Genuss-Meilensteine, ähnlich der 4. Stufe „finanzielle Grenzenlosigkeit“, die wir vielleicht nie erreichen, weil wir sie auch gar nicht erreichen müssen oder wollen, so faszinierend sie sind – etwa, weil wir sie als schwachsinnig, abgehoben oder vermessen bewerten, als elitäre Dekadenz, Exzess, hemmungslosen Ressourcenverbrauch, Zeitverschwendung, rücksichtslose Konsumvergessenheit, ach was, als reinste Konsumobszönität ansehen. Um so einen GLG-Meilenstein geht es am Ende der heutigen Podcast-Folge, und er hat köstlich viel mit Reichtum zu tun.

Na, neugierig geworden? Mit diesen Aussichten lassen sich doch auch schwere politische Themen, die gleich kommen, leichter schultern. Aber nicht vorspulen jetzt, erst der Schweiß, dann der Spaß! Erst hackeln, dann schnackeln! Erst das Drama, dann die Drinks! Oder erst büffeln, dann bechern, erst schuften, dann schlürfen! Ihr seht, für mich ist die hemmungslose Übertreibung von Alliterationen schon ein Genusselement an sich.

Gut, wenden wir uns also der Arbeit zu, und die besteht in der Fortsetzung des Diskurses, den ich im letzten Podcast eröffnet habe. Da ging es zuerst um Amerika und Donald Trump, dann um den Darwinistischen Glaubenssatz „es ist nicht genug für alle da“ und meinen Glauben, dass es in einem ziemlich großen Universum fortgeschrittenere Spezies als die Spezies Mensch gibt; und dann bin ich abgebogen, hin zu der Tatsache, dass über 90 % aller Menschen ein Interesse daran haben, in einem intakten, wirtschaftlichen Umfeld zu leben.

In einem schöpferischen Umfeld können Produkte und Dienstleistungen mit Gewinn verkauft werden, denn dann gibt es für Endverbraucher, die wir als Gute-Laune-Genusselement-Menschen alle sind, dann gibt es ein großes Angebot an Waren und Dienstleistungen, in dem jeder findet, was ihn freut; und er sich diese Dinge vor allem leisten kann, wenn er ein gutes operatives Einkommen aus Arbeit erwirtschaften kann, was in einem fruchtbaren Wirtschaftsraum für jeden möglich ist, der ein bisschen Fleiß und Motivation mitbringt.

Der deutsche Wirtschaftsraum ist aber seit mehreren Jahren immer weniger fruchtbar, dafür immer mehr furchtbar. Der Mittelstand war schon vor Corona gestresst durch Steuern, Bürokratie und Reformstau aufgrund Merkelscher Stillstandpolitik. Jetzt, nach Corona, stimmen sogar geschlossen die Chefs großer Konzerne ein in das Klagelied eines umfassenden Staatsversagens, das wir alle beobachten können.

Dieses Staatsversagen hat meiner Beobachtung nach ihre Ursache in einem einzigen Faktor, dem viele kleinere Faktoren untergeordnet werden können:

Es wurde nichts oder zu wenig unternommen, um den Wirtschaftsstandort Deutschland attraktiv zu halten und attraktiver zu machen, zuvorderst durch

  1. Effiziente Verwaltung statt Bürokratiemonster,
    1. Erleichterung und Schaffung von Anreizen für Unternehmensgründungen,
    1. endlich eine ganzflächige Hochleistungsdigitalisierung,
    1. Modernisierung und Förderung von Infrastruktur, Bildung und Forschung,
    1. steuerliche Entlastung für Unternehmen,
    1. Arbeitsmarktflexibilisierung,
    1. echte Anreize schaffen für Fachkräfte und
    1. die Belebung von Kapitalmärkten mit der Erleichterung für Finanzierungen.

Denn genau das machen fast alle Länder um uns herum und ganz extrem Amerika, weshalb dieser Stillstand, das grassierende Nichtstun oder das viel zu wenig Tun, bei uns einen gewaltigen Rückschritt bedeuten. Deutschland wurde in den letzten 15 Jahren abgehängt und nach hinten durchgereicht in allen, tatsächlich allen relevanten Rankings, die die Wettbewerbsfähigkeit respektive Zukunftsfähigkeit einer Volkswirtschaft einordnen.

Und was hat die Politik jahrelang gemacht, als die Staatseinnahmen nur so gesprudelt sind? Nichts, um das Land zukunftsfähiger zu machen. Es war immer Gegenwarts- und Wohltaten-Umverteilungspolitik, die eine Merkel viel zu lange im Amt gehalten hat und die bis heute anhält. Der Unterschied ist nur, dass jetzt die Staatseinnahmen erschreckend zurückgehen, weil wir nicht wachsen, sondern schrumpfen.

In all diesen guten Jahren war es immer einfacher, von den Errungenschaften der letzten Jahrzehnte herunter zu beißen, anstatt Investitionen zu fördern, deren Ergebnisse erst nach einer Legislaturperiode zu sehen sind. Das nennt man auch Kapitalverzehr, und bei dem heißt es eben irgendwann Ende, und diesem Ende sind wir im Vergleich zu anderen Ländern viel zu nahe gekommen.

Nun will ich aber gar nicht die ganze Schuld auf eine Angela Merkel oder einen Olaf Scholz mit ihrem jeweiligen Kabinett schieben, denn die hauptsächliche Verantwortung liegt doch bei denen, die diese Leute gewählt haben. Woran liegt es denn, dass sich kein Politiker traut, Projekte und Reformen anzustoßen, die seine eigene Wahlperiode überdauern werden?

Weil Investitionen in die Zukunft immer erst einmal „Aus der Tasche raus“ bedeuten, also rote Zahlen. Und wer investiert, hat weniger Wahlgeschenke zu verteilen. Aber wer bei uns keine Wahlgeschenke verteilt, gewinnt nicht nur keinen Blumentopf, sondern verliert sein Amt. Er wird nicht mehr gewählt. Und das will, verständlicherweise, kein Politiker riskieren. Der letzte, der ein echtes Reformrisiko eingegangen ist, hat sein Amt verloren, obwohl die Agenda 2010 von Gerhard Schröder die maßgebliche Grundlage dafür war, dass sich Angela Merkel so lange als Mutti der Nation aufführen konnte.

Das wirtschaftliche Drama, dem wir alle jetzt gegenüberstehen, das hat sich also das Wahlvolk der letzten 20 Jahre zuzuschreiben. Es ist hausgemacht! Es ist das Wählerbewusstsein oder -unbewusstsein, das Politiker dahingehend erzogen hat, dass sie immer weniger kantig, unbequem und ideenreich sind. Der deutsche Wähler will keine Risiken eingehen, also wählt er Politiker, die keine Risiken eingehen und deshalb auch jede Menge Chancen für das Land verpassen.

Wir sehen jetzt gerade zwei Menschen an der Spitze zweier Länder, die extreme Risiken eingehen, weil sie sich einen Dreck scheren um das, was 80 % der eigenen Bevölkerung und was die ganze Welt über sie denken: Und die heißen Trump in Amerika und Milei in Argentinien. Und mit ihrer rabiaten, undiplomatischen Art sorgen sie zwar für viel Geschrei, aber die schon jetzt sichtbaren Ergebnisse geben ihnen Recht, was links stehende Politiker in vollendete Erklärungsnöte bringt.

Nun, bei uns steht niemand im Wahlaufgebot mit so einer unternehmerischen Gesinnung und krawalligen Art, die Widerstand liebt, anstatt vermeidet. Am meisten Ecken und Kanten zeigen vielleicht noch Sahra Wagenknecht, die sich nicht um die Kanzlerschaft bemüht, und Alice Weidel, die sich tatsächlich darum bemüht. Für mich sind sie trotzdem, und ganz abgesehen von ihrem Parteiprogramm und ihrer Gesinnung, nicht wählbar. Das ist auch der Grund, warum ich in diesem Podcast kaum ein Wort über das BSW oder die AfD verliere, und das hat zuvorderst eine ganz pragmatische Ursache:

Wenn diese Parteien, die fast zu Ein-Personen-Parteien geworden sind, tatsächlich Regierungsverantwortung bekommen sollten, dann müssen doch in diesen Parteien kluge, ausgebildete, talentierte Köpfe bereitstehen, um all die Minister- und Sekretärsposten besetzen zu können, die in einer Regierung besetzt werden müssen.

Herbert Kickl in Österreich mit seiner zum Teil richtig rechtsextremen FPÖ wird hier auch riesige Probleme haben, wenn er tatsächlich an die Macht kommt. Parteisoldaten gibt es genug, die sich die schönen Diäten reinziehen wollen, aber die werden womöglich so schlechte Arbeit leisten, dass sogar der letzte im Wahlvolk merkt, dass seine Wahl vielleicht nicht die beste war. Und dann war es das mit der Regierungsverantwortung, aber der Schaden für das Land ist angerichtet.

Aber jetzt der Blick in Deutschland, ganz ehrlich: Siehst du, der mir gerade in diesem Podcast zuhört, siehst du geeignete Köpfe in den Parteien BSW und AfD? Sind dir abgesehen von den Hauptprotagonisten schon mal Namen begegnet, die in irgendeinem Bereich mit Expertise aufgefallen wären? Und wenn nicht durch Expertise, dann wenigstens durch charakterliche Eignung, Ideen, Out-of-the-Box-Denken, Redekunst, Überzeugungskraft, Charisma, Witz und Humor oder sonst etwas, das man brauchen kann in der Kommunikation mit der eigenen Bevölkerung und mit Politikern auf der ganzen Welt?

Also wirklich, mir selbst fällt da kein einziger Name ein, obwohl ich immer wieder von vielen Namen lese in den 6-7 nationalen und internationalen Informationsquellen und Nachrichtenplattformen, die ich regelmäßig anschaue. Ich sehe die Namen, aber keiner bleibt mir haften, weil keiner für erinnerungswürdige Aussagen oder Taten steht, die ihn für ein hohes Regierungsamt qualifizieren oder auch nur bekannter machen würden. So Sprüche wie „Ich bin das freundliche Gesicht des Nationalsozialismus“ gehören gewiss nicht dazu. 

Und nun zurück zum Ursprung von allem, was ich bisher gesagt habe – dass die Wirtschaft als fruchtbares Ökosystem unverzichtbar ist, wenn man über irgendetwas anderes als Wirtschaft reden will. Themen wie

  • Energiewende und Klimaschutz
  • Finanzierung der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung
  • Erhalt und Ausbau von Bildung und Forschung
  • Moderne Infrastruktur
  • Migration und Fachkräftemangel
  • innere Sicherheit und Verteidigung
  • Kultur und Medienvielfalt
  • öffentlicher Nahverkehr und Mobilität

und noch so viel anderes – all das kann erst diskutiert werden, wenn es der Wirtschaft ausreichend gut geht; wenn also gewährleistet ist, dass all diese erstrebenswerten staatlichen Leistungen finanziert werden können, und zwar

  • nicht auf Pump,
  • nicht durch Lockerung der Schuldenbremse,
  • nicht durch Sondervermögen,
  • nicht durch Buchungstricksereien und Umverteilungen und ganz gewiss
  • nicht durch Steuererhöhungen in einem schon weltweit gefürchteten Hochsteuerland wie Deutschland.

All das kann mit einer wirtschaftsfreundlichen Politik aus den laufenden Einnahmen des Staates gestemmt werden und muss nicht auf den Schultern zukünftiger Generationen lasten. Ich weiß, ich reite hier ziemlich lange auf einem Thema herum und wiederhole mich vielleicht sogar, aber Wiederholung bringt Vertiefung und macht mein Anliegen vielleicht auch denen verständlicher, denen nichts so wichtig ist wie Klimaschutz, Willkommenskultur, Demokratie oder ein menschenwürdiges Auskommen im Alter – die also mehr oder weniger radikal dafür einstehen, dass diese Dinge in einer Gesellschaft umgesetzt werden, ansonsten sind sie stinksauer.

Denen sage ich: Ja, das alles ist für eine prosperierende Gesellschaft wichtig, aber es gibt etwas Wichtigeres, nämlich das, was all das finanzieren soll: und das ist – zum vierten oder fünften Mal – eine funktionierende Wirtschaft.

Nun, im dritten und letzten Teil dieser Podcastreihe vor der Bundestagswahl geht es endlich ans Eingemachte. Nicht, dass ich eine Wahlempfehlung aussprechen würde – mal sehen, ob mir das gelingt, mich davon fernzuhalten. Nein, ich will vielmehr begründen, was ich zumindest für unwählbar halte, wenn es um die Parteien der Mitte geht – aller Präferenzen, Wünschen, Visionen und Ideologien zum Trotz.

Economy first, stünde auf meiner Kappe, wenn ich mal für ein Politikeramt kandidieren würde, was in diesem Leben nicht mehr passieren wird. Nicht, dass es mir an Interesse mangeln würde oder an Energie und vielleicht sogar an Intelligenz für diesen Job, nein. Ich habe nun mal persönliche Eigenschaften, die mich für ein höheres Politikeramt disqualifizieren: Ich bin ein für Wahlkämpfe und den Politikbetrieb ungeeignetes Weichei.

Denn um Regierungsämter zu bekommen, in denen man wirklich etwas bewegen kann, braucht es nichts so sehr wie diese zwei Dinge: 1. den Glaubenssatz „Es ist nicht genug für alle da“, was für wichtige Ämter ohne Zweifel richtig ist, und 2. diesen Glaubenssatz in der Wirklichkeit zu manifestieren mit aller rücksichtslosen Hingabe, mit Ellbogen aus Stahl und mit der Fähigkeit zur Intrige, Verleumdung und Täuschung.

Ausnahmslos alle, die wir in Ministerämtern oder auch hohen Sekretärsposten sehen, haben diese Fähigkeiten – völlig egal, wie teilweise weichgespült, ja sanftmütig geradezu, sie als Charakter rüberkommen, wenn ich an so Typen wie Lars Klingbeil oder Robert Habeck denke, die ich mir viel besser auf einer Kirchenkanzel vorstellen kann, wo sie zu ihren Schäfchen herunterpredigen und sie den guten Hirten für ihre Schäfchen spielen mit dem immer gleichen Versprechen, dass die nächste Wiese noch grüner ist als die jetzige.

Ich habe diese Ellbogen nicht, dafür bin ich zu wenig machtgeil und zu sehr verliebt in die Genüsse und in die Freuden, die das Leben so bieten kann. Womit wir endlich beim GLG, unserem ersten Gute-Laune-Genusselement, unserer ersten Genussanekdote, angekommen sind. Also:

Wie teuer, denkt ihr, liebe Podcast-Lauscher, ist der teuerste Wein, den man kaufen kann? Ich meine wohlgemerkt keine Sammlerstücke, keine Flaschen von der Titanic oder sowas, sondern normal jährlich produzierter Wein, den sich jeder ohne Spekulation und Auktionen jederzeit kaufen könnte, wenn er denn das nötige Geld hätte?

Nun, was schätzt ihr? 5.000 Euro? 12.000? 20.000 für die ganz Mutigen? Ich verrate es euch: 46.000 Euro. Es handelt sich um den teuersten je verkauften Jahrgang, der nicht mal auf der Wikipedia-Seite vermerkt ist, weil der Wikipedia-Autor das Weingut selbst wahrscheinlich nicht befragt hat. Aber der Rest des Artikels ist lesenswert, daher siehe den Link in den Shownotes.

46.000 für eine Flasche Wein, 0,75 Liter. Absurd, irre, blödsinnig dekadent? Nur für Nichtkenner. Kenner finden diese Preise angemessen, auch die, die keine Millionen haben. Solche Kenner sparen eben 10 Jahre nicht auf eine Weltreise, sondern auf eine Flasche vom Weingut Romanée-Conti, die oft schon ab ein paar 1000 Euro zu haben sind, wenn es eben ein nicht ganz so außergewöhnlicher Jahrgang sein sollte. Das ist es einem Kenner wert, weil er weiß, dass er ein Mal im Leben einen Wein verkostet, der als absoluter Goldstandard der Weinwelt gilt, als Inbegriff von Qualität und Exklusivität, wie Wikipedia richtig schreibt.

Was macht den Wein so exklusiv? Natürlich das, wofür jede Art Exklusivität verantwortlich ist. Das sind Verknappung, Qualität, Marke und Reputation und Tradition.

Gerade mal winzige 1,8 ha Weingut liefern eben nur um die 5.500 Flaschen im Jahr, die die ganze Weinwelt haben will. Dieses Weingut z. B. betreten nur Pferde und Menschenfüße, damit der Boden nicht komprimiert wird, um den im Schnitt 50 Jahre alten Rebstöcken die besten Bedingungen zu gewährleisten. Handlese, Traube für Traube, jede einzeln gesichtet, ist selbstverständlich.

Dann der geniale Ausbau im Keller, der kräftige Weine hervorbringt, die aber immer elegant sind, komplex, ohne zu überfordern oder aufdringlich zu sein, in Frucht, Säure und Tannin unvergleichlich ausgewogen daherkommen. Nach dieser Qualität streben die besten Winzer weltweit. Diese Qualität ist die Referenz für vollkommene Weine.

Und dann kann es eben mal auch 46.000 Euro kosten nach einem klimatisch schwierigen Jahr, das vielleicht nur ein paar 100 Flaschen der vertretbaren Qualität zugelassen hat. Wenn man sich mit Wein auskennt, dann ist der Preis immer noch extrem, natürlich, aber nicht mehr obszön.   

Tschüss, ade und auf ein Wiederhören nächste Woche, denn das Thema muss noch vollendet werden!

Euer Andreas, der Wohlstandsbildner

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