#118 Stabilität statt Spekulation

Dauer: 26:58

Shownotes:

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Warum sich langfristiges Denken jetzt auszahlt

ETFs, Bitcoin, Tech-Aktien – die Kurse fallen, viele Anleger sind verunsichert. Doch wer die Märkte versteht, bleibt gelassen. Dieser Podcast erklärt, warum jetzt Durchhalten gefragt ist und welche Alternativen zu volatilen Investments langfristig Stabilität bieten. Außerdem: Trumps Coup am Panamakanal und ein Erfahrungsbericht über versteckte Kosten bei Auto-Abos.

Orientierung in volatilen Zeiten

Der Wohlstandsbildner-Podcast für Orientierung in höchst volatilen Zeiten, servus und hallo da draußen an den Lautsprechern! Wer von euch dick in ETFs oder Bitcoins investiert hat, der verfolgt vielleicht mit Sorge, wohin allseits gerade, also Mitte März 2025, die Kurse gehen, nämlich runter.

Ein maßgeblicher Faktor dafür ist nicht das desaströse Ergebnis der deutschen Bundestagswahl. Warum desaströs? Weil es kein klares, wirtschaftsfreundliches Ergebnis ist, das der künftigen Regierung Handlungsfreiheit gibt. Wenn es so bleibt wie nach den Sondierungsgesprächen, dann gilt für mich in Bezug auf Friedrich Merz als künftigen Kanzler:

Großartig, was er außenpolitisch mit Frankreich, Polen und Großbritannien plant. Vielleicht kann er aufholen, was die Ära Merkel, die sich immer mehr als Pannen-Ära herausstellt, versäumt hat.

Aber grauenhaft, was er innenpolitisch plant, sofern keine Staats-, Struktur- und Kostenreformen vorgenommen werden.

Doch darum geht es jetzt nicht mehr für mich in diesem Podcast; die Wahl ist vorbei, es gilt jetzt, mit dem Ergebnis zu leben. Und wer damit leben können will, ist gut beraten, sich um einen erfolgreichen Vermögensaufbau zu bemühen, der nicht auf Schulden beruht wie beim Staat, sondern auf Wertschöpfung. Ich weiß, klingt wie eine Dauerschleife, aber mir gefällt sie selbst immer wieder aufs Neue, denn diese Dauerschleife taucht in immer neuen Zusammenhängen auf.

Und DIESE Regierung ist ein neuer Zusammenhang, der jeden Bürger brutal ärmer machen wird, sofern er die kommenden Kosten und Abgaben nicht durch privaten Vermögensaufbau kompensiert.

Also, warum gehen die wichtigsten Indizes der Welt, also die amerikanischen, und infolge davon alle anderen ebenso, gerade nach unten? Der Hauptgrund ist natürlich wieder mal Donald Trump, von dem man sich Kursexplosionen gewünscht hat, aber jetzt könnten es erstmal Kursimplosionen werden. Das wird genügend Ängstliche dazu veranlassen, zu verkaufen und Verluste zu realisieren. Vor allem die Tech-Werte verbreiten ja Panik: Tesla hat seinen Wert von 1,4 Billionen auf 700 Mrd. Dollar glatt halbiert, so dass Drill-Baby-Drill-Trump jetzt sogar Werbung für Tesla machen muss. Wie peinlich ist das denn? Doch die Märkte spiegeln nur eine berechtigte Sorge.

Angst vor Rezession in den USA

China steckt für seine Verhältnisse und Ansprüche schon mitten drin in einer Rezession und einer Deflation. Die Nachfrage dort ist so gering, dass sich die Händler nicht mehr anders zu helfen wissen als mit Absenkung ihrer Preise. Doch da, wo China jetzt ist, könnten auch die USA bald landen.

Die Leute, und wahrlich nicht nur die Amerikaner, haben Angst vor einer amerikanischen Rezession; und keine Geringere als die Federal Reserve Bank mit ihrem Ableger in Atlanta, den ich letztes Jahr im November noch besucht habe, die Fed gibt dieser Angst richtig Feuer, indem sie das erste Quartal 2025 in den USA als rezessiv eingestuft hat. Das ist auch kein Wunder, denn nirgendwo haben Zölle je die Wirtschaft angekurbelt; daher ist es vielen schleierhaft, warum Trump diesem Irrglauben folgt mit seiner Rauf-Runter-Rauf-Runter-Zolltaktik.

In anderer Hinsicht tut die Trump-Administration das Richtige, längerfristig betrachtet: Sie korrigiert die Märkte mit diesen sinkenden Börsenkursen, indem sie die Staatsausgaben kürzt. Der Finanzminister hat diese Entwöhnungszeit von staatlichen Wohltaten Detox-Frist genannt. Und Bitcoins, um ein Beispiel dafür zu nennen, werden nicht mit Staatsgeld aufgewertet, sondern nur beschlagnahmte Bitcoins aus den vielen Verbrecherprojekten, die mit Krypto gehandelt werden. Die kommen in diese Art digitaler Währungsreserve der USA, was ein sehr kluger Schachzug ist.

Was für uns schon seit Längerem gilt, kommt jetzt sogar verstärkt auf die Amerikaner zu, und das haben sie sich mit ihrer Präsidentenwahl von Herzen verdient: eine unruhige, also volatile Zeit. Wer aber das für einen Investor nötige Zukunftsbewusstsein und eine ordentliche Liquiditätsreserve hat, der verkauft jetzt nicht, sondern sitzt diese Unruhen aus – mindestens 4 Jahre, wenn es sein muss. Oder er verkauft zu den noch immer relativ betrachtet hohen Kursen und wechselt ans andere Ufer, und da trifft er dann wen?

Die Wohlstandsbildner-Strategie: Sicherheit statt Spekulation

Mich zu, Beispiel und alle anderen Wohlstandsbildner, die mit Börse und Krypto wie viele der erfolgsreichsten Instis nichts zu tun haben! Uns betrifft das Börsengeschehen überhaupt nicht, das ist bekannt. In diesen Märkten unterwegs zu sein, kann bedeuten, reich zu werden, aber natürlich. Doch das ist eine Fahrt über einen Ozean, mit einem ständig schwankenden Schiff; und wenn Stürme aufziehen, hat man es eben auch mal mit 15 Metern hohen Wellen zu tun, die einen über die Reling erbrechen lassen. Das muss man aushalten, dann kann das langfristig ja was werden, wenn, ja wenn die Weltwirtschaft weiterhin so wächst, wie die letzten 20 Jahre mit ihren Billionen über Billionen billigem Geld.

Denn was sich all die ETF-Sparer klarmachen müssen: Wenn sie schon seit 20 Jahren die Kurssteigerungen mitgenommen haben mit ihren monatlichen Raten, dann sind sie richtig gut im Plus, auch, wenn es mal 30 % zurückgeht. Aber gleichzeitig sorgen diese monatlichen Raten in Zeiten höchster Kurse dafür, dass zu einem womöglich absurden, überblähten Preis eingekauft wird, der realwirtschaftlich bekanntlich längst keine Grundlage mehr hat.

Auch das kann sich lohnen, wenn die Kurse langfristig weiter steigen, wovon auch alle ausgehen. Ja, ich gehe auch davon aus, weil eine dauerhafte globale Rezession kann ich mir trotz aller Probleme nicht vorstellen, zumindest in Ländern, die sich jetzt mit Künstlicher Intelligenz gut aufstellen. Da reden wir jetzt mal besser nicht über Deutschland.

Doch die Börsenkurse haben schon ein extrem hohes Level erreicht, ähnlich wie die 19 Millionen ausgegebenen Bitcoins, von denen es ja maximal 21 Millionen geben wird. Und was schon hoch unterwegs ist, braucht wie ein Bergsteiger ab 7000 Meter immer und immer länger, um in immer dünnerer Luft weiter nach oben zu kommen. Das wird immer anstrengender, es geht immer langsamer, und Abstürze – an der Börse richtigerweise „Korrekturen“ genannt – wird es immer häufiger geben.

Die Wohlstandsbildner-Strategie stellt sich da ganz anders auf:

Wir lassen uns nicht gern vom Ozean verschaukeln, sondern wir bleiben lieber an Land. Dort gibt es sicher auch Hindernisse, es geht am Anfang vielleicht langsamer voran, aber es ist ein fester Grund und Boden, auf dem man unterwegs ist, und der eine gewisse Planbarkeit zulässt.

Und wir beginnen keine Tour auf 7000 Metern Höhe, um die letzten 1.400 Meter auf den Everest mitzunehmen, sondern wir suchen uns lieber Berge, die wir von ganz unten besteigen können oder noch besser: Wir schütten uns zum Teil selbst die Berge auf, die wir erklettern. Im Investorenjargon nennt sich das die Pole Position einer Wertschöpfungskette erobern.

Dem Ganzen liegt der Wunsch nach linearem Wachstum zugrunde, das oft in den ersten Jahren seine Zeit braucht, wo es eher im Verborgenen, Unsichtbaren wächst. Aber dann, und Agrikultur ist hier wieder ein Paradebeispiel, kommt mit fähigen Emittenten in einem rechtlich stabilen und wirtschaftsfreundlichen Umfeld die Zeit der Ernten – und diese Zeit kann im besten Fall bis zu 25 Jahre andauern, bevor man wieder neue Zyklen für die nächsten 25 Jahre und für die nächste Generation pflanzen kann, wenn man will.

Und all das gründet auf gesellschaftlich unverzichtbaren Werten, die nie aus der Mode kommen werden, weil sie noch nie Mode waren, sondern der Kern vom Kern unserer Art zu leben darstellen: mit Essen, Trinken, Lernen, Produzieren, Lagern, Versenden, Leben inmitten einer Welt, die zu über 90 % aus Infrastruktur, Entwicklungsimmobilien und Agrikultur besteht.

Trumps Husarenstreich: Der Milliardendeal am Panamakanal

Doch zurück zu Donald Trump, dem ein Husarenstreich gelungen ist allererster Güte. Und ja, auch ich muss mich noch daran gewöhnen, dass er nicht nur ein Lügner und Schwätzer ist, sondern selten auch etwas nachkommt von dem, über das er schwadroniert. Man weiß halt nie, was das sein könnte. Das ist bei ihm wie mit Venture Capital: 1000 Ideen, aber nur eine geht auf.

Eine dieser Ideen war, und nun ist sie Wirklichkeit: ​Ein Konsortium unter der Führung des US-Investors BlackRock übernimmt für 22,8 Milliarden Dollar über 40 Häfen weltweit; darunter – und das sind die Breaking News – die strategisch wichtigsten Häfen an beiden Enden des Panamakanals. Diese Häfen wurden zuvor vom Hongkonger Unternehmen Hutchison Ports betrieben. ​

Trump hatte es geschafft, irgendwie Druck auf Hutchison auszuüben, weil ihm der chinesische Einfluss auf den Panamakanal nicht gefallen hat. Niemand weiß genau, wie er das gemacht hat, die Geschichte wird es uns irgendwann lehren. Und jetzt gehören der Riesenkrake BlackRock nicht nur zwei wertvolle Infrastruktur-Projekte, ach was – jetzt gehören ihr zwei der wertvollsten Diamanten der Welt, wenn es um Infrastruktur geht.

Denn das Nadelöhr Panamakanal betrifft die Länder auf dem Planeten, die etwas interkontinental importieren oder exportieren, das heißt de facto: es betrifft alle Länder. So bedeutet die Kontrolle über diese Häfen zu haben auch in einem subtilen Sinn, mehr Kontrolle über die Länder der Welt zu haben.

Himmel, wäre es schön gewesen, als Investorengemeinschaft der Wohlstandsbildner mit an diesen grünen Tisch eingeladen worden zu sein. Aber da reicht es auch nicht, wenn wir 1600 Investoren sind. Da müssten wir schon 160.000 Investoren sein. Denn dann kommen auch wir auf 2-3 Milliarden Finanzierungskapital; und das ist eine Summe, mit der man auch bei BlackRock zumindest mal mit hochgezogenen Augenbrauen rechnen kann, was in der Finanzwelt schon ziemlich bedeutend ist.

Aber nicht, dass ihr denkt, ich hätte gern mit BlackRock zu tun. Im Gegenteil, ich bin über jeden Zentimeter froh, der mich von diesem Monster trennt. Entsprechend glücklich war ich, als sich BlackRock aus unserer Australischen Agrikultur-Investition zurückgezogen hat, denn tatsächlich waren BlackRock-Ableger Teil unserer Betreibergesellschaft. Doch diese Betreibergesellschaft wurde jetzt komplett in die Hände unseres Emittenten überführt, also des eigentlich operativen Elements; und BlackRock ist dabei rausgeflogen, weil dieser Investor mit seinem Druck, seinem Einfluss, seiner Ungeduld und seiner Profitgier kein angenehmer Partner ist.

Im Kleinen, wo es nur um ein paar 100 Millionen geht, ist es also wunderbar, nichts mit diesem Ungeheuer zu tun zu haben. Im Großen, wo es um Milliarden und um globale Macht geht, da kann man ihm aber nicht entkommen. Und hätte ich das Geld für den Panama-Kanal, dann würde ich sogar mit dem Ungeheuer kooperieren. Denn wegwünschen können wir es uns nicht, also müssen wir mit ihm leben. Das ist so, wie mit unserer jetzigen Regierung.

Was wie eine Gelegenheit aussah, mündete in einem Rechtsstreit: Über die fiesen Tricks der Auto-Abo- und Leasing-Händler.

Geld nicht zu verlieren, das man nicht verlieren muss, z. B. durch Bildung, ist ein wichtiges Element für jeden erfolgreichen Vermögensaufbau. Daher gehören Beispiele über Kostenfallen und Abzockmaschen in einen Wohlstandsbildner-Podcast. Heute geht es um ein selbst erlebtes bzw. erlittenes Beispiel.

2022 habe ich in einem Podcast von meinem Auto-Abonnement berichtet. Damals waren coronabedingt die Preise für Neu- und Gebrauchtwagen so verrückt hoch, dass ich dachte, ein Auto für 11 Monate zu abonnieren wäre die ideale Überbrückung, bis sich die Preise wieder normalisiert haben.

Ja, und Auto-Abonnements waren vor drei Jahren groß im Kommen, gerade im Vergleich zum Leasing, denn die Vorteile lagen auf der Hand: Flexibilität, Kostenklarheit, keine Anzahlung, schnelle Verfügbarkeit, kein Restwertrisiko – Auto zurückgeben und alles ist erledigt, und das zu moderaten monatlichen Preisen.

Die teure Überraschung bei der Fahrzeugrückgabe

Das dachte ich so lange, und deshalb will ich jetzt vor Auto-Abonnements warnen, bis ich das Auto zurückgegeben habe. Dafür habe ich den Abholdienst des Abo-Anbieters zu mir kommen lassen. Der hat dann ein Übergabeprotokoll angefertigt mit Bildern und der Beschreibung, welche Gebrauchsspuren und Schäden auf den ersten Blick zu sehen waren. In meinen Augen war das Auto nach 22.000 gefahrenen Kilometern in einem sehr guten Zustand, mal abgesehen von kleinen Steinschlägen und Kratzern in der Felge, wie sie eben im täglichen Gebrauch vorkommen. Nichts Dramatisches, dachte ich, weil das der Mensch vom Abholdienst auch so eingeschätzt hat.

Wenige Wochen später bekomme ich eine Abschlussrechnung über mehrere 1000 €, zertifiziert von irgendeinem TÜV-Sachverständigen. Der hat festgestellt, dass der Spoiler und die Heckklappe komplett neu lackiert werden müssten und alle vier Felgen nicht mehr zu gebrauchen wären. Nun ja, dass man am Ende einer Nutzungszeit einen kleinen Abschlag leisten muss, das kannte ich von meinen vielen Leasing-Verträgen zuvor; aber dass die Abschlussrechnung höher war als die Summe aller monatlichen Gebühren und dass die ganz normalen Gebrauchsspuren nirgendwo eingepreist wurden, das habe ich nicht eingesehen.

Vom Anwalt bis zum Gerichtssaal: Ein Verfahren zieht sich

Doch mit dem Autohändler war nicht zu reden, im Gegenteil – der Tonfall, mit dem mir in Emails geantwortet wurde, erschien mir von Anfang an etwas rüde, denn „unhöflich“ zu sagen wäre hier untertrieben. Es klang von Beginn an so, als wollten sie mich einschüchtern. Also gehe ich mit der Abschlussrechnung zum Anwalt. Das war der Start eines Verfahrens, das sich über zwei Jahre hingezogen hat.

Anfang 2025 sitze ich dann mit meinem Anwalt, dem gegnerischen Anwalt und einer tiefenentspannten Richterin von vielleicht 60 Jahren in einem der schmucklosen Säle, wie sie wohl in jedem Gericht gleich aussehen. Die Stimmung von Beginn an heiter bis ausgelassen; hat nur noch gefehlt, dass wir uns alle mit einem Aperol Spritz zuprosten und uns köstlich darüber amüsieren, wie die Preise von Felgen-Sonderanfertigungen wegen Lieferkettenproblemen durch die Decke gehen.

Ich vermute bis heute, alle waren recht locker, weil der Streitwert von ein paar 1000 € eigentlich nicht der Rede wert war. Aber durch die Zeilen habe ich herausgehört, dass alle Beteiligten – außer mir – viel Erfahrung hatten mit solchen Peanuts-Verfahren, in denen es um das immer Gleiche ging: den unverschämten Abschlussrechnungen von Autohändlern, ob das jetzt mit Abonnements oder Leasing-Verträgen zu tun hatte, egal.

Am Ende einigten wir uns darauf, dass ich etwas mehr als die Hälfte der ursprünglichen Rechnung bezahlen sollte. Das war für mich ok. Am meisten geblutet hat wahrscheinlich meine Rechtsschutzversicherung, die ich glücklicherweise vor ein paar Jahren speziell für solche Verkehrssachen abgeschlossen habe. Die hat mir natürlich nach diesem Verfahren mit Kündigung gedroht oder mit der Heraufstufung meiner Eigenbeteiligung von 500 auf 1000 € pro Fall. Das bestätigt, dass Versicherungen reine Schönwetter-Dienstleister sind, die mit Schlechtwetter nur Werbung machen. Und wenn es mal regnet, sind sie ganz schnell sehr schlecht gelaunt.

Die Abzockmasche hinter überhöhten Abschlussrechnungen

Worauf ich hinaus will und das als Warnung mitgeben möchte an alle, die mit der leihweisen Nutzung von Autos liebäugeln: Als ich nach der Einigung im Gerichtssaal mit meinem Anwalt auf dem Weg zu unseren Autos die Straße entlanglaufe, erzählt er mir etwas, worauf ich in meiner Naivität nie gekommen wäre – nämlich dass das, was ich mit der völlig überhöhten Abschlussrechnung erlebt habe, nicht die Ausnahme war, sondern der Normalfall:

Bei der Abschlussinspektion eines Leih- oder Abonnement-Wagens holen sich die Autohändler einen TÜV, der ihnen ein Gutachten über die ganz kleinen, die kleinen und die größeren Schäden erstellt mit Reparaturkosten, die dem Händler noch mal ein richtig gutes Geschäft verschaffen. Die Teile am Auto mit Gebrauchsspuren, wie zum Beispiel die Felgen, werden nach Möglichkeit aufpoliert und auf dem Gebrauchtmarkt verkauft. Gleichzeitig zahlt der Kunde einen komplett neuen Satz und am Ende steht das Auto wie neu da.

Diese Abschlussrechnungen müssen also ganz und gar nicht dem eigentlichen Schaden und den tatsächlichen Wiederherstellungskosten entsprechen, nein: Sie enthalten einen Aufschlag, der den Händler und vielleicht auch die anderen Beteiligten an der „Dienstleistung“ – oder besser gesagt: an der Abzockmasche – beglücken soll.

Und das funktioniert, denn: Die meisten Autonutzer haben keine Rechtsschutzversicherung oder wollen sich das jahrelange Theater mit Anwälten ersparen; dann zahlen sie früher oder später diese Rechnungen. Ja, und nur die wenigen, die sich wie ich dagegen gerichtlich wehren, zahlen am Ende das, was den Schäden tatsächlich entspricht. Die Anwaltskosten, die sich die Prozessparteien normalerweise teilen, fallen da für den Händler kaum ins Gewicht.

Für mich ist das Betrug, aber es scheint ein weitverbreitetes Geschäft zu sein, das den Anwälten und Richtern vertraut ist; entsprechend locker und routiniert findet man eben dann eine Einigung, wenn man eine finden muss. Aber für den arglosen Anwender ist das wieder eine Kostensteigerung mehr, die in keiner Inflationsberechnung, höchstens in einer Schatteninflation, Eingang findet. Und sie bestätigt, dass der so oft von mir erwähnte Glaubenssatz auch ganz gewiss für Anbieter von Leasing-Fahrzeugen und Auto-Abonnements gilt, nämlich:

Es ist nicht genug für alle da. Also zock mit vereinten Kräften den Kunden ab, wo du nur kannst.

Sechs Maßnahmen, wie du dich schützen kannst

Als Fazit dieser unerfreulichen Episode, die ich aber trotzdem dankbar als Erfahrung abspeichere, jetzt sieben Maßnahmen, mit denen du dich vor überhöhten Abschlussrechnungen bei Auto-Abonnements, Mietautos oder Leasing-Verträgen schützen, und wenn nicht schützen, dann wenigstens die Kosten minimieren kannst:

  1. Prüfe sorgfältig die Vertragsbedingungen: Studiere gründlich die Regelungen zu Rückgabe und Schadensbewertung. Achte auf Klauseln zur Definition von Gebrauchsspuren und möglichen Zusatzkosten.
  2. Dokumentiere penibel den Fahrzeugzustand: Erstelle bei der Übernahme und Rückgabe des Fahrzeugs detaillierte Protokolle mit hochauflösenden Fotos. Damit kannst du den Zustand des Autos nachweisen und dich gegen unberechtigte Forderungen wehren.
  3. Hol dir vielleicht ein unabhängiges Gutachten ein: Bei Unstimmigkeiten über den Fahrzeugzustand kannst du einen unabhängigen Sachverständigen hinzuziehen, um eine objektive Bewertung zu erhalten. Klar sind das Kosten, aber die drücken am Ende auch den Vergleich.
  4. Schließe eine Rechtsschutzversicherung ab, wenn du oft Autos mieten musst: Eine Verkehrsrechtsschutzversicherung ist nicht so wahnsinnig teuer und lohnt sich im Streitfall – auch, wenn man dann damit rechnen muss, aus der Versicherung zu fliegen oder hochgestuft zu werden im Eigenanteil.
  5. Wähle den Anbieter sorgfältig aus: Informiere dich über die Seriosität des Anbieters, beispielsweise durch Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte. Wähle Anbieter mit transparenten Konditionen und kundenfreundlichen Rückgabebedingungen. Aber ehrlich gestanden habe ich das gemacht und bin offensichtlich trotzdem an einen geraten, den ich nun wirklich nicht mehr empfehlen würde. Aber hier anprangern will ich ihn auch nicht, denn wie gesagt: Mein Anwalt und ich glauben, das ist ein systemisches Problem.
  6. Pflege deinen Leihwagen: Halte das Fahrzeug während der Nutzungsdauer in einem gepflegten Zustand; das reduziert eine übermäßige Abnutzung und das Risiko von Beanstandungen bei der Rückgabe.
  7. Kaufe dir ein Auto, am besten ein gebrauchtes von einem Hersteller, der in der Reparatur- und Rückrufstatistik unter fernerliefen läuft, mit wenig Kilometern, mit unauffälliger Farbe, ohne Schnickschnack, aber mit allen Elementen, die für eine entspannte Reise wichtig sind. Und zahle das Auto auf ein Mal in bar, fertig. Dann hast du nie Probleme mit dieser Branche.

Da kann man mit 20.000 Euro für viele, viele Jahre ein gutes Geschäft machen und verschwendet keinerlei Zeit mit juristischem Geplänkel. Auch das ist Wohlstandsbildung, ganz wie einer meiner Mentoren einst sagte mit einem der schlichtesten, aber für mich effektivsten Bonmots, schon so oft erwähnt, dass es nie aus der Mode kommt:

„Was, Andreas, du willst Wohlstand aufbauen? Dann verkleinere als erstes dein Auto.“

Ein besonders wertvolles Gute-Laune-Genusselement: Wissen

Zum Abschluss ein Gute-Laune-Genusselement der ganz zentralen Art:
Wissen ist für mich eines der größten Genusselemente, die es gibt. Ich meine die Art von Wissen,

  • das mich etwas lehrt,
  • das mir zeigt, wie die Spielregeln funktionieren,
  • das mir bewusst macht, was ich zu erwarten habe, wenn ich dies oder jenes tue – gerade, wenn es unerfreulich und schmerzhaft sein sollte – siehe das Beispiel von gerade eben. Denn dann habe ich die Wahl, ob ich durch mein Verhalten in den Schmerz hineinrennen will oder ob ich dem Schmerz durch andere Entscheidungen in meinem Leben entgehen kann.

Zu diesem Wissen gehört eine Erkenntnis aller großen Weisheitslehren, die die aktuelle Gesundheitsforschung jetzt bestätigt: dass uns Menschen vom 40. bis 60. Lebensjahr eine ganz besondere Zeitspanne geschenkt wird.

Zum einen bekommen wir in diesen Jahren die ersten Warnschüsse, diese oft noch sanften Quittungen, für alles, was wir unserem Körper an üblen Dingen bis zum 40. Geburtstag zugemutet haben. Was ich da meine – Rauchen, Alkohol, zu wenig Bewegung, miese Ernährung usw. – das dürfte mittlerweile Allgemeinwissen sein.

Nun, die Sünden unserer Vergangenheit können wir nicht mehr ändern, wir müssen die Konsequenzen halt durchstehen. Daher kommt jetzt der interessantere Aspekt dieser 20 Jahre: Alles, was wir von 40 bis 60 tun, im Guten wie im Schlechten, bildet die Grundlage für alle folgenden Jahre bis zum Tod. Wir haben 20 Jahre Zeit, eine Weiche zu stellen für den Rest unseres Lebens: die Fahrt in die eine Richtung steigert enorm die Wahrscheinlichkeit, Schmerzen und Krankheiten zu bekommen; die Fahrt in die andere Richtung steigert die Wahrscheinlichkeit, Wohlsein und Leistungsfähigkeit bis zum Ende genießen zu dürfen.

Natürlich können wir unseren Körper grundsätzlich in jedem Lebensjahr so beeinflussen, dass er einen gut durchs Leben trägt. Aber ich finde es faszinierend und dankenswert, dass alles zwischen 40 und 60 doppelt einzuzahlen scheint: Einerseits bin ich mit dem Wissen um diese sensible Phase doppelt gewarnt, wenn ich zu dieser Zeit meinen Körper über Gebühr belaste; und andererseits – und darauf liegt mein Fokus – habe ich das Gefühl, als bekäme ich die doppelte Wohlseins-Rendite ausgezahlt, wenn ich meinem Körper Gedanken, Emotionen, Nährstoffe und Bewegung zuführe, die ihm richtig guttun.

Ich bin jetzt 53, habe also nur noch 7 Jahre Chancenzeit, um effektiv wie nie aufs Wohlbefindenskonto einzuzahlen. Mit dem heutigen Genusselement denke ich aber an die vielen 100 Wohlstandsbildner, die noch mehr Jahre oder sogar alle 20 dieser fruchtbaren Zeit vor sich haben.

Auch, wenn nichts, wie überall, garantiert werden kann, so scheint zu gelten: Was für eine grandiose Renditemöglichkeit in geistiger und körperlicher Hinsicht eröffnet sich da einem, nur durch Wissen! Also, machen wir was draus.

Euer Andreas, der Wohlstandsbildner – und vergesst nicht ein paar Sterne dazulassen oder den Podcast weiterzuempfehlen, wenn er euch was gebracht hat.

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