#84 Mehr Einblick und Mitbestimmung wagen
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Der Wohlstandsbildner-Podcast für gelingenden Vermögensaufbau und überhaupt ein gutes Leben. Ich sage Podcast und nicht Blitzlicht, denn heute sind wir etwas länger zugange mit dem Thema „Mehr Einblick und Mitbestimmung wagen – Warum Investoren wissen sollten, was läuft.“ Mit einem Blitzlicht hat ein Podcast, der über 15 Minuten andauert, einfach nichts zu tun.
100 Prozent Sicherheit gibt es bei Vermögensanlagen nicht
Ein Satz, den die meisten Menschen unterschreiben und den sie dennoch nicht akzeptieren in seinen Konsequenzen – wie lautet der in der Welt der Finanzanlagen? Eindeutig so: „Es gibt keine 100%ige Sicherheit.“ Der Verstand sagt Ja, der Bauch sagt Nein. Denn wenn etwas schief geht, kocht ganz schnell die Wut hoch, und zwar im Bauch: Das ist die Wut auf alle möglichen Übeltäter, zuvorderst auf den Vermittler der Geldanlage.
Einer der ersten Gedanken im Falle eines Totalverlusts lautet in Deutschland nicht „Was habe ich übersehen?“ oder „Was kann ich daraus lernen?“, sondern: „Welcher Anwalt holt mir mein Geld wieder zurück?“ Toll für die Heerscharen an Anwälten, die sich auch über noch so aussichtslose Fälle freuen, weil sie mit ihnen sicheres Geld verdienen. Selten toll für die Anleger, denn die Erfolgschancen liegen im Schnitt unter 20% – und dann fressen die Gerichtskosten oft einen großen Teil der Entschädigung auf. Das wissen auch die Versicherungen; deshalb sind Rechtsschutzversicherungen mit dem Baustein „Finanzanlagen“ teuer.
Was ein Deutscher als erstes tut, wenn er Geld verloren hat
Und gar nicht toll ist dieser Erstreflex eines deutschen Anlegers für unsere Gerichtsbarkeit, die eh kein Musterbeispiel für Effizienz ist in einem Land, das seine wuchernde Bürokratie noch überwiegend analog bewältigt; es ist wirklich erschreckend, wie viele wichtige Fälle vor Gericht nicht verhandelt und Gauner nicht zur Verantwortung gezogen werden, weil die Schwemme von Geldanleger-Klagen nie versiegt.
Deutsche beklagen Verluste, Amerikaner holen sie wieder rein
Kurios anders läuft das – dies nur als Nebenbemerkung – in einem Land, in dem viel mehr Geld angelegt wird als bei uns und in dem Millionen erstritten werden können, wenn du dir auch nur die Finger verbrennst an einem Kaffeebecher – in Amerika! Dort wird auch Geld verloren, aber nur selten geklagt: vielleicht, weil die Investoren wirklich akzeptieren, dass es keine 100 % Sicherheit gibt; vielleicht, weil die Anwälte und Prozesskosten noch teurer sind. Vor allem aber akzeptieren Amerikaner die Risiken, halten sich nicht lange mit Verlusten auf, machen weiter und sind so über die Jahre hinweg viel erfolgreicher in Sachen Vermögensaufbau als wir Deutschen. In den Jahren, die wir vor Gericht streiten, amortisiert ein Amerikaner lieber einen guten Teil seiner Verluste.
Prozess gegen Emittenten sind sinnvoll, um zu lernen
Dabei bin ich gar nicht dagegen, bis vor Gericht zu gehen, wenn es denn sein muss; in komplizierten Fällen können Anwälte, Richter, Ausschüsse und Gutachter hilfreich sein, wenn es darum geht herauszufinden, wo und wie denn eigentlich das Geld verloren wurde bzw. in welche unberechtigten Taschen es geflossen ist.
So, wie es jetzt bei Wirecard und mit dem Prozess gegen den Wirecard-Gründer Markus Braun losging am 08. Dezember 2022. Wie im Wohlstandsbildner-Podcast Nr. 79 angedeutet, ist dieser Fall nicht nur groß, sondern auch sagenhaft kompliziert. Jetzt werden Jahre investiert, um dieses Milliardengrab zu untersuchen. Für mich ist das hochgradig spannend, weil es hier eine Menge zu lernen gibt, worauf ich als Investor bei Aktiengesellschaften vielleicht noch achten sollte, was ich noch prüfen könnte, um die Plausibilität einer Investition zu untermauern.
Doch prozesswütigen Kleinanlegern geht es nicht darum herauszufinden, welcher Langfinger da zugegriffen hat. Da geht es nicht darum, Fehler zu entdecken und aus ihnen zu lernen; das zeigt sich daran, dass bei uns pauschal das vermeintlich schwächste Glied in der Kette angegangen wird, das mit dem Verlust von Geld gar nichts zu tun haben kann: vom Vermittler wird die verloren gegangene Summe verlangt als Entschädigung. Dafür werden dann so Gründe vorgetragen wie Fehlberatung, Risikoverschleierung, das Prospekt wurde nicht ausgehändigt oder eine Altersvorsorge wäre vorgetäuscht worden. Ob das mit der Wirklichkeit zu tun hat, ist bei diesem begrenzten Repertoire der Anwälte irrelevant.
Wer wirklich verantwortlich ist, wenn Investitionen kaputt gegangen sind
Verantwortlich – ich sage nicht schuld –, verantwortlich für Verluste sind ganz andere, aber: Den Emittenten, das Management, die Zielfondsmanager vor Ort oder zu gierige Verwaltungsmitarbeiter, die falsch abrechnen – die zu belangen wäre viel zu kompliziert und ist kaum erfolgsversprechend, also lässt man es. Doch dort wären die Gründe zu finden.
Außer, man hat es mit einem Bösewicht zu tun, der einem sogar bekannt ist. Gegen den zu klagen aber bis vors Bundesverfassungsgericht ginge, nahezu ohne Erfolgschance. So ging es mir mit einem der größten Verluste, die ich in meiner Investorenkarriere hinnehmen musste:
Wenn der Gesetzgeber für Verluste schlimmster Art sorgt
Ab 2005, lange vor der Wohlstandsbildner-Strategie, hatte ich mich einige Jahre einer so lukrativen wie risikoreichen Anlageklasse verschrieben; alle möglichen Ausbildungen kamen auch noch dazu, wie die zum Venture Capital-Experten. Und, was nicht sehr schlau war, ich habe den Großteil meines eigenen Geldes damals dort investiert, weil ich dachte, ich wüsste, was ich tue.
Die Idee war auch gut, die Investitionen waren plausibel, und ich habe die Firmen, die von mir Frühphasenkapital bekommen haben, teils besucht und ich habe gesehen, was da voranging. Aber einen Bösewicht, der alles kaputt machen konnte, habe ich nicht auf dem Schirm gehabt; und ich hätte mich vor dem vielleicht schlimmsten Langfinger überhaupt auch gar nicht schützen können! Denn wie soll ich dem einen Gesetzesverstoß nachweisen, der die Gesetze macht?
Ein Kleinanlegerschutzgesetz mit Kollateralschäden
Wie schon öfter erwähnt, bin ich 2013/2014 in eine Finanzreform hineingerauscht, die weit über 90% aller Emittenten Kopf und Kragen gekostet hat. Warum? Die Auflagen, die mit der Reform einhergingen, waren für die meisten weder personell noch finanziell zu bewältigen. Achtung, das ist jetzt keine Satire: Diese Finanzreform hatte die Überschrift „Kleinanlegerschutzgesetz – Mehr Transparenz auf dem grauen Kapitalmarkt“. So steht es heute noch auf der Website der Bafin. Meine Venture Capital-Fonds hat das Gesetz nicht geschützt, sondern platt gemacht. Nennen wir Kollateralschaden, Pech gehabt. Zur falschen Zeit und die falschen Dinge investiert. Auch, wenn es bitter war für die Firmen, die reihenweise insolvent gingen, weil die Fonds kein Kapital mehr liefern konnten.
Meine bis dahin vielversprechenden Investments sind also insolvent gegangen, und Insolvenzverwalter verwalten, wie man weiß, vor allem für sich selbst, so dass für die wahren Geschädigten nichts oder nur wenig übrigbleibt. Und das, was sie zurückbekommen aus der Insolvenzmasse, ist kaum mehr was wert infolge der Geldentwertung. Erst vor 6 Wochen habe ich 900 Euro erstattet bekommen durch einen dieser Verwalter – für ein Investment aus 2007. Im Vergleich zur investierten Summe ist das fast nichts und ein Grund zum Heulen. Da ich das Geld aber eh längst abgeschrieben habe, bin ich jetzt einfach dankbar dafür, dass es überhaupt was zurückgekommen ist. Jetzt kann ich mir auch einen kleinen Weihnachtsbaum kaufen und den aus Plastik kann ich im Keller stehen lassen.
Was ich damit sagen will: 100 prozentige Sicherheit gibt es nicht. Das sollte ein Investor nicht nur unterschreiben, sondern auch verinnerlichen eingedenk des Beispiels, dass am Ende aller Möglichkeiten sogar der Gesetzgeber kommen kann, um eine Investition unmöglich zu machen.
Wie lassen sich Investment-Risiken minimieren?
An der Stelle werde ich oft gefragt: „Gibt es ein Kriterium bei Vermögensanlagen, mit dem ich mich wenigstens den 100% Sicherheit annähern kann?“ Darauf gibt es nur eine Antwort: „Nein! Es gibt nicht das eine, entscheidende Prüfkriterium. Es gibt viel mehr. Doch wenn der normale Anleger schon vier dieser Merkmale plausibler Investments benützt, kann er 90% Fehlschläge vermeiden. Fortgeschrittene Investoren bemühen 20 bis 50 Punkte auf ihrer Checkliste, die es abzuhaken gilt. Profis haben oft mehr als 100; dann wird es allerdings teuer, denn geht es bis ins kleinste Detail, dann geht es nicht mehr ohne Experten. Und die kosten viel Geld. Der Aufwand ist aber berechtigt, wenn es wie bei institutionellen Investoren um mehrere 100 Mio. Dollar Anlagevolumen geht.
Die Checkliste, um Geld zu schützen
Viele der 20 bis 50 Punkte auf der Checkliste für plausible Investitionen besprechen wir in den drei Stufen der Investorenausbildung. Da sage ich dann nicht jedes Mal „Achtung: Ein weiteres Prüfkriterium!“ Das wäre ja langweilig. Nein, die sind über die gesamte Ausbildung verstreut. Und heißen dann Sechseck der Plausibilität, oder die sechs Faktoren einer Vermögensanlage, die sieben Spotlights eines lebendigen, ausgewogenen Portfolios, oder ich spreche über sieben Haltungen, die reich machen, wir sprechen über die acht Faktoren einer idealen Investition… – man ahnt also, da kommt in Summe an weichen und harten Faktoren einiges zusammen, was die Schlüssigkeit und damit die Sicherheit einer Investition durchleuchtet.
Zwei Faktoren aber will ich heute herausstellen, die mächtig dazu beitragen können, den Erfolg oder Misserfolg einer Anlage einschätzen zu können. Der Titel des Podcasts hat es schon verraten: 1. Einblick nehmen zu können in das, was mit meinem Geld gemacht wird. Und 2., damit eng verknüpft, mitbestimmen zu können, was mit meinem Geld passiert.
Wissen ist Macht, Mitbestimmung ist Einfluss
Wissen ist Macht, heißt es völlig berechtigt, nur beim Geld geben sich die Leute gar zu gerne ohnmächtig, weil sie nicht wissen oder nicht wissen wollen, was mit ihrem Geld läuft. Ich will das mal zeigen anhand des klassischen Investment-Triumvirats, das Kleinanlegern bis heute hinterhergetragen wird: Aktien, Edelmetall, Immobilien.
ETFs – ohnmächtig an einen Börsenindex gekettet
Wenn ich von Aktien für Otto-Normalanleger rede, sind meistens ETFs gemeint, also die Wetten darauf, so gut abzuschneiden an den Märkten wie ganze Indices: Steigt der Dax, der Dow Jones oder der MSCI World, dann steigt der Wert meiner Papiere darauf. Nun die Frage: Kann ich mit so einem ETF Einblick nehmen, was mit meinem Geld passiert? Wohl eher nicht.
Kaum einer gräbt so tief, dass er auch nur die prozentuale Verteilung seines Geldes kennt, wie er in 1200 Unternehmen des supergestreuten ETFs investiert ist, welche Schwergewichte dort hauptverantwortlich sind für Wohl oder Wehe der Kursentwicklung und wie sich daher die Wirren der Weltwirtschaft auf seinen ETF auswirken könnten. Da man eh alles langfristig sehen soll, kümmert man sich doppelt so wenig darum.
Auch prüft kaum jemand, wie viel Kosten er eigentlich wirklich über seinen ETF abdrückt, sowohl beim Kauf wie beim Management Fee. Das wird ja auch so ausgewiesen, dass man es kaum mitbekommt. Mitbestimmung? Gibt es nicht. Man spiegelt ja nur einen Börsenindex. Und damit habe ich auch keine Verantwortung, ach, wie schön. Der Markt soll als Ganzes steigen! Ich bin doch nur der Spatz in einem Schwarm mit 10 Millionen anderen Spatzen. Lassen wir uns dorthin wehen, wo es den Markt hinzieht. De facto bin ich ja auch nur Besitzer von etwas völlig Wertlosem: einem Zertifikat, einem Stück Papier, das auf einen Börsenkurs ausgerichtet ist. Niemand ist mit einem ETF an auch nur einer der 1200 Firmen beteiligt; mit denen hat er nichts zu tun, weil er kein Eigentümer von Anteilen dieser Firmen ist.
Besitz von Edelmetall: Hier lohnt es genau hinzuschauen oder gleich liefern zu lassen
Denn klar ist: Wirklich Eigentümer und Besitzer zu sein von was auch immer ist eine gute Voraussetzung für Einblick und Mitbestimmung. Doch schauen wir uns jetzt beim Edelmetall, wie es dort in vielen Fällen läuft: Auch hier werden die beiden Rechte Einblick und Mitbestimmung zumeist abgegeben: Da kauft man sich physisches Edelmetall und lässt es dann im Schweizer Zollfreilager unterbringen, um der Mehrwertsteuer zu entgehen oder der Gefahr, daheim könnte es einem gestohlen werden.
Einblick hieße dann, sich verbürgte Lagerbestände zeigen zu lassen von der eigenen Ware und hinzufahren ins Freilager, um die eigene Tonne mit irgendwas drin anzuschauen in der Hoffnung, dass nicht extra zu diesem Termin das Namensschild angeklebt wurde.
Es soll ja immer so seriös zugehen, dabei hat es schon viel zu viele Betrügereien damit gegeben. Wenn ich mein Mitbestimmungsrecht ausüben will – das einzige, was ich habe bei Edelmetallen -, dann lasse ich es mir liefern und lasse mir keine Lagerkosten aufschwatzen oder Ängste einreden, wie viel bei uns eingebrochen würde.
Und dann bleibt nur noch zu hoffen, dass der Wert dieser unproduktiven Metalle steigt und mir nach Kauf- und Verkaufskosten eine Rendite bleibt, wenn ich denn je genau wusste, wie hoch diese Kosten eigentlich waren: Ich muss ja nur den Rohmetallpreis von meiner Anlagesumme abziehen, dann weiß ich, wie hoch diese Kosten zuschlagen rund um Förderung, Verarbeitung und Vertrieb. Das fördert in jedem Fall Erkenntnisse zutage, und nicht immer erfreuliche. Aber das gehört dazu zum Einblicknehmen.
Die Immobilie als Investment: Einblick hat nur, wer sich darum kümmert
Bleibt noch die Immobilie – als Investment, also eine vermietete Immobilie, die mir gehört. Hier habe ich den größten Einblick und das größte Mitbestimmungsrecht, sofern ich mein Schicksal nicht in Hausverwalterhände gelegt habe. Tue ich das, wie die meisten, dann habe ich eben den Einblick, den mir die Verwaltung gewährt. Hoffen wir mal, dass sie 1. gute Arbeit leistet und 2. Transparenz liebt, auch, wenn es schlecht laufen sollte. Viele verweigern beides; sie wollen halt ihr Geld so mühelos wie möglich verdienen.
Gleiches gilt für die Mitbestimmung: Will ich die Geschicke lenken, muss ich mich mit meiner Immobilie und ihren Mietern beschäftigen, muss immer dranbleiben an der aktuellen Rechtsprechung und Gesetzgebung, und darf nie vergessen, ein paar Taler auf der Seite zu haben für etwaige Kosten. Denn die entstehen immer, früher oder später. Dann aber habe ich den vollen Einblick über die Zahlen und kann entscheiden, wo es langgeht. Die Wahrheit ist: Vielen ist das zu mühsam, stressig und langweilig.
Einblick und Mitbestimmung in einem Wohlstandsbildner-Portfolio
In einem Wohlstandsbildner-Portfolio läuft das so, zum Beispiel in den Säulen 1 und 2, Infrastruktur und Entwicklungsimmobilien: In diversen Investitionen stellen wir uns mit tausenden Anderen aufs Trittbrett der Straßenbahn, die von institutionellen Großinvestoren gefahren wird. Viel Mitbestimmung habe ich hier nicht, außer, es sollten Dinge im Gesellschaftsvertrag geändert werden. Dann könnte ich ein Veto einlegen. Ansonsten genieße ich einfach die Fahrt, denn die ist meistens kurz, die Rendite aber ist hoch. 18% pro Jahr – Stichwort Club Deal – sind ja nicht schlecht für die kurze Fahrt von A nach B.
Und Einblick, was läuft, den habe ich: etwa über den Jahresbericht und sog. Investmentcalls! In beidem wird offengelegt, was läuft. Für diese Berichte haften Wirtschaftsprüfer und Anwälte mit sehr viel Geld, da kann man sich heutzutage schon drauf verlassen.
Agrikultur – Maximaler Einfluss für Wertschöpfer
In der dritten Säule der Wohlstandsbildner-Strategie gibt es nur mich als Investor und die Wertschöpfungskette, die ich ganz allein eröffne – so, wie es nur mit Agrikultur möglich ist. Mehr Einblick und Mitbestimmung kann man gar nicht haben; und beides ist einfach, denn es gibt wenig Vorschriften, aber viele Wahlmöglichkeiten. Das macht dem Spaß, der mitbestimmen will, und für alle anderen macht der Emittent Vorschläge, wo es lang gehen könnte. Dass diese Vorschläge gut für meine Wertschöpfungskette sein sollen, ergibt sich daraus, dass der Emittent selbst erst dann richtig Geld verdient mit seiner Managementgebühr, wenn Gewinn entsteht. Geht der Investor leer aus, also ich, geht auch der Emittent leer aus.
Und dazwischen – zwischen den tausenden Trittbrettfahrern und mir allein als Wertschöpfer – dazwischen gibt es jede Menge Spielmöglichkeiten, in denen ich mein Mitbestimmungsrecht teile mit Co-Investoren, je nachdem, wie viele es davon gibt. Bin ich ein Macher, werde ich mich aktiv einbringen ins Geschehen, bin ich ein Wohlfühler, lass ich halt die anderen machen – Hauptsache, ich weiß bis auf den Cent genau über Berichte, Webinare und Interviews mit dem Emittenten und über Jahreshauptversammlungen, was mit meinem Geld passiert.
Wissen ist Macht, gibt Sicherheit und macht Spaß
Denn Wissen ist nicht nur Macht. Wissen ist immer auch Sicherheit. Wer weiß, was er tut oder was er tun lässt, ist sicherer in der Luft als der Blindflieger, der darauf hofft, dass der Wind in die richtige Richtung bläst. Und Wissen ist noch etwas – etwas, das mehr für den Erfolg des Ganzen verantwortlich sein kann als alles andere – Wissen ist Spaß!
Ja, einen Durchblick auch in Geldsachen zu bekommen und den immer mehr auszubauen, das macht Spaß – und mit dem Spaß wächst einem das Investment gar nicht selten richtig ans Herz. Nur, was wir nicht verstehen, bleibt uns fremd und kalt. Was wir aber verstehen, wird uns vertraut.
Daher ermutige ich alle, die ihren Verstand nicht an der Drehtür von Banken und Versicherungen abgeben wollen: Fordert und wagt mehr Einblick und Mitbestimmung! Die anfängliche Mühe, die damit einhergehen kann, wird sich verwandeln in immer mehr Leichtigkeit. Hier spreche ich nicht nur aus meiner Erfahrung; hier spreche ich aus Erfahrung von hunderten Menschen, ziemlich genau 50% männlichen, 50% weiblichen, die sagen: Der Weg vom Geldanleger zum Investor, zur Investorin, lohnt jede Mühe.
Wer es sich am Anfang leicht macht, wird es am Ende schwer haben. Wer sich am Anfang aber die Verantwortung auflastet, die Einblick und Mitbestimmungsrechte mit sich bringen, der wird es am Ende leicht haben. Im besten Fall für den Rest seines Lebens – nämlich eines Lebens in?
Fülle natürlich. Was denn sonst.
Euer Andreas